Familie zu Weihnachten

Wie ich Kind war, feierte unsere Familie, Mutter, Vater, Schwester, Oma Luise, falls sie nicht bei ihrer Tochter war, und ich zusammen Heiligabend. Heute ist Familie nicht mehr das Gebilde, Vater, Mutter, Kinder sondern wird viel weiter gefasst.

Historisch betrachtet war Familie etwas ganz anderes.

Der lateinische Begriff familia (die Hausgemeinschaft), abgeleitet von lat. famulus (der Haussklave), bezeichnete den Besitz eines Mannes (des pater familias), den gesamten Hausstand: seine Ehefrau, Kinder, Sklaven und Freigelassene sowie das Vieh. Familia und Pater waren keine Verwandtschafts-, sondern Herrschaftsbezeichnungen. Der biologische Erzeuger (Vater) hieß genitor, nicht Pater.

Betrachten wir die Funktionen der Familie, können wir feststellen:

Die biologische Reproduktionsfunktion der Spezies „Mensch“ bedarf der Institution „Familie“ nicht.

Die wirtschaftliche Funktion wäre eine wichtige Funktion. Sie könnte Schutz und Fürsorge für Säuglinge, für kranke und alte Familienangehörige erbringen, könnte sie ernähren, kleiden und behausen. Das hat mittlerweile zu einem Großteil der Staat übernommen.

Für in ihr geborene Kinder erbringt sie eine legitime Platzierung in der jeweiligen Gesellschaft. Diese Aussage ist wohl auch überholt.

Heute gibt es mannigfaltige Lebensgemeinschaften und Lebensformen. Und das ist auch gut so.

In Corona-Zeiten sollten wir uns aber genau überlegen, welche Personen nun wirklich in welcher Anzahl zu unserem engen Familienkreis gehören und welche wir vielleicht erst zu Ostern oder an einem ganz normalen Wochenende besuchen könnten. Mir wird zu viel Bohei zu Weihnachten um die Familie gemacht.

Denkt daran, auch Maria, Josef und Jesus waren allein!

Erst der Besuch der 3 Könige aus dem Morgenlande brachte zwar Verehrung und Geschenke, aber auch Unheil. Dadurch erhielt Herodes Kenntnis von seiner vermeintlichen Konkurrenz und ließ alle männlichen Säuglinge bis zum Alter von 2 Jahren töten.

Eure Birgitt

2 thoughts on “Familie zu Weihnachten

  1. In diesen Tagen muss man sich fragen, wie man seine Lieben schützen kann. Was ist, wenn man seine Familie besucht und ansteckt? Ist es nicht gescheiter, mal aus gutem Grund zu verzichten. Kontakte sind auch so möglich. Telefonieren, Video senden, oder Video Konferenz machen, der Möglichkeiten gibt es heute so viele. Wie oft wird im Jahr die Familie besucht? Warum gerade zu Weihnachten? Nicht hinterher jammern, lieber vorher über die möglichen Folgen nachdenken.

    • Das muss sicher jeder für sich ausmachen, wieviel Risiko er eingehen oder zulassen möchte.

      Ich persönlich möchte keinen anderen Menschen anstecken und schränke mich deswegen weitgehenst ein.

      Dennoch sage ich, man muss keine Panik haben, aber Respekt.

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