Kommt schlafen aus der Mode?

Schlaf

Wenn ich meine Umwelt betrachte, dann drängt sich mir manchmal der Verdacht auf.

Immer mehr Menschen bleiben bis tief in die Nacht auf. Dank elektrischen Lichtes ist das ja kein Problem mehr. Wenn ich am Wochenende Freunde besuchen war und mich mit der Bahn auf dem Heimweg mache, dann kommen mir all die Jugendlichen so etwa gegen 24:00 Uhr und später entgegen, weil sie gerade auf dem Weg zu ihrer Party sind.

Das hat natürlich Folgen. Die Menschen, die bis in die Puppen Party machen, vorm Fernseher oder Computer hocken, starten auch erst sehr spät in die Arbeit. Dank Gleitzeit ist das für viele Menschen kein Thema mehr. Nun beginnen auch schon die ersten Schulen mit Gleitzeit-Angeboten.

Warum messen wir dem Schlaf eigentlich so wenig Bedeutung zu?

Wussten Sie, dass wir in Europa schon lange ein gestörtes Verhältnis zum Schlaf haben? Oder warum nennen wir sonst den Schlaf den „Bruder des Todes“?

Ein alter Aberglaube, der uns noch heute die Freude am Schlafen vermiest? Dazu kommen unsere kulturellen Sitten. Wer lange schläft, ist moralisch auf der schlechten Seite, ein Faulpelz. Denn „Morgenstund‘ hat Gold im Mund“ und „der frühe Vogel fängt den Wurm“.

Unterm Strich hat der Schlaf keinen guten Leumund in Nord- und Mitteleuropa. Die Südländer sind da schon ein bisschen offener.

Dann streiten wir uns auch ohne Unterbrechung, was nun besser ist: früh aufstehen, früh ins Bett gehen oder lange schlafen und lange wach bleiben, Sommerzeit, eine kollektive Zwangsmaßnahme zum früheren Aufstehen, wird gerade von denen geliebt, die freiwillig nicht eine Minute früher aufstehen würden.

Asiatische Weisheiten dagegen vermitteln uns eine ganz andere Sichtweise. Tag kämpft nicht gegen Nacht, sondern verbindet sich harmonisch miteinander. Yin und Yang beeinflussen sich direkt, wenn das eine stark ist, ist das andere schwach. Aber das eine beinhaltet auch immer das andere. Die traditionelle chinesische Medizin hat sogar eine ganz spezielle Uhr, die Organ-Uhr. Jede Tages- und Nachtzeit ist einem Organ-Kreis zugeordnet und wird genau zu dieser Zeit aktiv.

Jeder soll natürlich nach seiner Fasson glücklich werden. Ich persönlich bin in dieser Beziehung eher altmodisch.

Ich glaube daran, dass der Schlaf vor Mitternacht das Altern verhindert und die Schönheit stärkt. Am früheren Morgen habe ich die besten Ideen und Eingebungen.

Zugegeben ich bin auch eher eine Nachtigall und keine Lerche, aber heute wird doch einiges übertrieben.Mir tun die Kinder leid, die künstlich wach gehalten werden, damit Mami und Papi am Morgen länger schlafen können.

Ich bin auch davon überzeugt, dass wenn man die Nächte durchfeiert am Morgen, aber auch am Tag, keine Leistung bringen kann. Die Konzentration kann gar nicht mehr vorhanden sein.

Denn erstens benötigt man einen ausreichenden Schlaf um Dinge wie Erlerntes zu verarbeiten und abzulegen und um die Regeneration von Zellen und Organen zu zulassen und besonders dem Immunsystem Gelegenheit zu geben, seine Arbeit zu verrichten.

In diesem Sinne:

Schlafen Sie gut!
Schlafen Sie ausreichend!
Schlafen Sie vor 24 Uhr!
Und wachen Sie erholt auf!

 

20.Dezember

Weihnachtsbilder 008Träumen vom … Weihnachtsmann, von Rudi the rednose reindeer, von der Südsee oder von der Wurst …

Jeder träumt von etwas anderem. Und wie Christine Schwaiger in ihrem Beitrag zum 19.Dezember schreibt, ist die Vorfreude auf etwas oft der schönste Traum, weil die Wirklichkeit vielleicht nicht so perfekt wird.

Ist Vorfreude denn überhaupt ein Traum? Aber sicher, ein wunderschöner Tagtraum.

Kinder werden wohl nun von ihren Geschenken träumen, die sie sich gewünscht haben. Als Kind habe ich mir vorgestellt, wie es sein wird, wenn ich einen Kaufmannsladen bekommen würde. Den habe ich allerdings nie bekommen. Dafür hat mein Vater für mich ein Puppenhaus gezimmert, mit einem Wohnzimmer, einem Schlafzimmer, einer Küche, einer Toilette. Das Haus hatte einen umlaufenden Balkon. Meine Mutter hat es noch liebevoll ausgeschmückt, mit Gardinen, Teppichen, Tapeten und Möbeln. Über Batterien war das Haus beleuchtet und eine Klingel an der Haustür konnte den Besuch mit Klingeln ankündigen. Es war einfach perfekt. Ich kann heute noch dieses Gefühl zurückrufen, wie ich dieses Puppenhaus beleuchtet unter dem Weihnachtsbaum gesehen habe. Es hat mich einfach umgehauen. Ich habe kein Wort mehr herausgekriegt. Dabei hatte ich mir das gar nicht gewünscht.

Was aus dem Traum vom Kaufmannsladen geworden ist? Meine Cousine hat einen bekommen und wir haben dann gemeinsam das eine Mal mit dem Kaufmannsladen und ein anderes Mal mit dem Puppenhaus gespielt. Und raten Sie mal, auf was meine Cousine ein bisschen neidisch war?

Bleibt noch die Frage, von was träumen Hunde? Ja, so einfach ist das nicht zu beantworten. Aber sie träumen ganz bestimmt. Wenn Vicki und Mimi im Sessel neben meinem Schreibtisch schlafen, gibt es immer wieder Phasen, die sich mit sehr intensivem Atmen ankündigen. Ich kann dann sehen, wie ihre Augen sich bewegen. Oft kann ich dann eine ganz eigene Art des Bellens vernehmen, nicht das normale „Wuff“ oder „Wau“ sondern ein ganz leises „Wiff“ oder „Grrr“. Mimi, die vom Charakter aktivere, sieht man mit ganz kleinen Bewegungen hinter etwas „herlaufen“. Also ich glaube, Vicki träumt von einer Wurst, die sie auch mal verteidigen muss, und Mimi träumt von Nachbars Katze, die sie erfolgreich vertreibt.

Träumen ist etwas ganz Wichtiges und Schönes. Und es hilft bei aller Mühsal, die das Leben manchmal beschert. Noch ein Spruch von Immanuel Kant:
„Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen:
Die Hoffnung, der Schlaf (das Träumen, ist von mir) und das Lachen.“