Emotionen und Vorurteile

abseilende Spinne

Viele Menschen reagieren beim Anblick einer gewöhnlichen Hausspinne mit Ekel oder Abscheu: „Iiiih, ist die widerlich!“, „Hilfe, mach sie tot!“, „Die macht mir Angst!“

Ein trotziges Kind macht manche Eltern hilflos und wütend. „Da kann einem doch mal die Hand ausrutschen!“

Auf unterschiedliche Ereignisse reagieren wir mit unterschiedlichen Emotionen. Emotionen sind grundsätzlich gut: sie helfen uns Ereignisse in wichtig oder unwichtig einzuordnen und sie helfen unserem Gehirn Erinnerungen abzuspeichern.

Emotionen brauchen wir, um Großes zu erreichen. Wenn man für eine Aufgabe brennt, sind Hindernisse nur Herausforderungen.

Angst, eine starke Emotion, kann lebensrettend sein, wenn wir z.B. vor einem Löwen reißaus nehmen.

Oft übernehmen wir Reaktionen auf ein Ereignis von unseren Eltern, von anderen Autoritäten oder einfach von Menschen unserer Umgebung. Die Reaktionsmuster verinnerlichen wir so stark, dass wir immer wieder gleich reagieren, ohne zu hinterfragen, warum wir so reagieren.

Warum haben einige Angst vor einer Hausspinne, während andere sie eher als nützliches Insekt sehen, das wiederum andere Insekten aus dem Haus fernhält, weil es sie verspeist?

Warum können einige auf die Trotzanfälle ihrer Kinder gelassen reagieren, während anderen die Hand oder gar mehr ausrutscht?

Alle starren Denkweisen begrenzen uns. Wir sind nicht mehr in der Lage eine Situation neu zu bewerten und angemessen zu reagieren.

Eine andere Sichtweise lässt uns vielleicht die Schönheit der Spinne erkennen oder die Schönheit ihres Werkes.

Spinnennetz

Fragen Sie sich, wenn Sie sich selbst erwischen wie Sie mal wieder reflexartig reagieren:
Warum denke ich so?
Worin besteht eigentlich meine Motivation?
Gibt es einen anderen Weg zu reagieren?

Vorurteile sind genau solche automatischen Reaktionen. Reflexartig beherrscht manche die Angst, wenn sie eine Spinne erblicken.

Ersetzen Sie doch mal „Spinne“ durch „Asylanten“, durch „Obdachlose“, durch „Polizei“, durch „Feind“,…

Wäre es nicht wünschenswert, frei entscheiden zu können und nicht zwanghaft handeln zu müssen!