Jeder kennt folgende oder ähnliche Situationen:
Sie gehen mit einem Ziel in einen anderen Raum, dort angekommen, haben Sie vergessen, was Sie machen wollten.
Oder:
Als Sie nach Hause kamen, klingelte das Telefon. Nach dem Gespräch können Sie sich partout nicht mehr daran erinnern, wo Sie Ihren Autoschlüssel abgelegt haben.
Wenn Sie jung sind, dann lachen Sie wahrscheinlich darüber. Haben Sie eventuell die 60er- oder gar die 70er-Marke überschritten, machen Ihnen diese Vorkommnisse ein bisschen Angst: Lässt mein Gedächtnis mich nun im Stich?
Schon allein der Gedanke, dass Ihr Alter etwas mit Ihrem Gedächtnis zu tun hat, kann dazu führen, dass in Ihrem Gehirn diese Aussage als Glaubenssatz verankert wird und in Zukunft jedes weitere Handeln negativ beeinflusst.
Schauen Sie besser darauf, wie es mit Ihrer Aufmerksamkeit in diesem Moment bestellt war. Sobald es an Aufmerksamkeit fehlt, fehlt Ihrem Gedächtnis der Anreiz aktiv zu werden. Worauf sich die Aufmerksamkeit richtet, da wird auch die Erinnerung abgespeichert.
Im langen Berufsleben oder als verantwortliche Mutter haben die meisten gelernt Ihre Pflicht zu erfüllen und der Spaß und die Freude blieb dabei häufig auf der Strecke.
Wie unsere Kinder lernen und erinnern wir uns viel besser, wenn wir mit Neugier und Begeisterung auf den Alltag zugehen.
Die meisten Erinnerungslücken sind in Wahrheit Wahrnehmungslücken wegen mangelnder Aufmerksamkeit.
5 Tipps für ihr Gedächtnis:
- Sind sie bei allen Tätigkeiten des täglichen Lebens von ganzem Herzen bei der Sache.
- Lernen Sie mit Begeisterung etwas Neues, eine Sprache, ein Musikinstrument oder belegen Sie Vorträge und Kurse zu Themen, die Sie interessieren, z.B. bei der Volkshochschule oder im Seniorenstudium.
- Sagen Sie sich immer wieder, dass Sie selbst dafür sorgen können, dass Ihr Erinnerungsvermögen intakt bleibt.
- Frischen Sie alte Erinnerungen wieder auf. Überlegen Sie mal, wann und wie das mit dem ersten Kuss war, wie Sie Ihr erstes selbstverdientes Geld angelegt haben, wohin der erste Urlaub ging, etc. Geben Sie Ihrem Gedächtnis Zeit, wenn ihnen Dinge nicht sofort einfallen. Alle Erinnerungen sind mit anderen Dingen, Menschen, Gefühlen verknüpft. Überlegen Sie, was Ihnen zu Ihrer Erinnerung spontan in den Sinn kommt und lassen Sie Ihr Gehirn dann die richtige Schublade finden. Wie in jedem großen Archiv, kann das dauern.
- Greifen Sie immer weniger auf Erinnerungszettel oder Einkaufslisten zurück. Holen Sie die notwendige Information aktiv aus Ihrem Gedächtnis.
5 Tipps was Sie meiden sollten:
- Hüten Sie sich vor Stress.
- Schlafen Sie ausreichend.
- Vermeiden Sie Multitasking. Das können noch nicht einmal Computer, auch die arbeiten nacheinander ab.
- Sorgen Sie für Regelmäßigkeit. Sich wiederholende Abläufe erleichtern dem Gehirn die Arbeit.
- Verzichten Sie auf geistige Überreizung.
Ganz wichtig:
Wenn Sie die Erwartung hegen, dass Ihnen Dinge wieder einfallen und Gedächtnislücken sich mit Geduld und Zeit wieder füllen, dann geschieht das auch fast immer.
Liebe Birgitt,
mein ausgezeichnetes Gedächtnis wurde immer sehr bewundert und beneidet. Ich war total schockiert, als ich mich nicht mehr erinnern konnte was ich wollte, was ich suchte usw. Ich habe überlegt, ob bei mir schon die ersten Anzeichen des geistigen Abbaus schuld sind, oder woran es liegen könnte. Durch den permanenten Stress auch des nachts war ich nicht mehr in der Lage entspannt ein- und durchzuschlafen. Schlafentzug, den ich nie hatte, verschlimmert alles noch. Dagegen kann ich nun mittlerweile gelassen reagieren, wenn ich was suche und nicht finde, tags darauf liegt es direkt vor meiner Nase. Auch Namen sind sofort wieder präsent. Mein Gehirn hat sich im Schlaf erholt und mich zum richtigen Ergebnis geführt. Ich bemühe mich auch sehr, nicht mehr alles auf einmal zu machen und für alle Probleme zuständig zu sein. Es ist halt sehr schwer, wenn der kranke Verursacher nichts dafür kann, wenn er einen so stresst.
Meine nächsten Vorhaben sind: Was Neues lernen und Tierkommunikation vertiefen und anwenden
Liebe Christel,
das hört sich gut an. Ja, gelassen bleiben, dem Gehirn Zeit geben und immer am Ball bleiben etwas Neues zu lernen. Tierkommunikation das hört sich interessant an. Vielleicht haben Sie mal Zeit einen Gastbeitrag zu verfassen?
Liebe Grüße