Der Anteil von Frauen und Männern an der Weltbevölkerung ist ungefähr gleich. Derzeit leben etwa 3,74 Milliarden Frauen und 3,81 Milliarden Männer auf der Erde.
In Deutschland leben sogar ein bisschen mehr Frauen als Männer, rund 41 Millionen Frauen, ca. zwei Millionen mehr als Männer. Das entspricht einem Anteil von etwas mehr als 51%.
Wenn wir ein Bühnenstück gemäß der Verteilung von Frauen und Männern schreiben und aufführen würden, dann wären weibliche und männliche Drehbuchschreiber am Werk, ein Team aus z.B. einer Frau und einem Mann würden Regie führen und auf der Bühne gäbe es ein oder zwei mehr weibliche Darsteller als männliche.
Die Berichterstatter über die Uraufführung und Kritiker wären zu gleichen Teilen weiblich und männlich und würden über beide Seiten, die weibliche und die männliche ausgewogen berichten.
Ach ja, und eine Frauenquote bzgl. der Führungsaufgaben wäre nicht notwendig, weil jeder Teilnehmer dieses Bühnenstückes genau weiß, dass ohne ihn die Aufführung gar nicht stattfinden könnte. Alle Rollen und Aufgaben sind gleich wichtig und gehören einfach zum Ganzen. Es sind nur unterschiedliche Sichtweisen, so wie es am Tag hell und in der Nacht dunkel ist und doch gehört beides zusammen.
Können Sie sich das vorstellen?
Nein, eher nicht, oder?
Woran liegt es, dass es keine gleiche Gewichtung von weiblichen und männlichen Rollen im täglichen Leben gibt? Dass bei manchen Parteien im Wahlprogramm des Jahres 2017 noch Frauenquoten gefordert werden? Dass Frauenberufe, wie man erzieherische und pflegerische Tätigkeiten gern nennt, deutlich schlechter bezahlt werden, als Männerberufe? Warum werden Männer in unserer Gesellschaft wichtiger genommen als Frauen? Warum wird die Lebensleistung von Frauen oft in der Geschichtsschreibung schlicht übergangen?
Mir fallen noch ganz viele Fragen ein. Aber warum ist es so und nicht anders? Warum werden Frauen und ihre Arbeit oft als minderwertig wahrgenommen? Und warum machen sich viele Frauen diese Theorie zu eigen und fühlen sich tatsächlich minderwertig?
Da leben wir Frauen seit den 70ern des letzten Jahrhunderts in dem guten Glauben, uns langsam aber sicher zu emanzipieren. Aber ist das nicht eher ein Wahn als ein guter Glaube?
Glauben wir wirklich, dass allein ein Rollentausch uns Frauen mehr Anerkennung bringt? Dass wir nur ebenso hart im Geschäftsleben auftreten müssen wie die Männer? Genauso hart um die Karriere kämpfen müssen, genauso unser Vaterland verteidigen müssen, genauso stark und unbiegsam werden sollten?
Oder muss der Weg erst neu gefunden oder gar erfunden werden? Der Weg, auf dem Frauen wie Männer vielleicht unterschiedlich behandelt werden, unterschiedlich auftreten, unterschiedliche Rollen annehmen, aber als Ganzes betrachten, mit einer weiblichen und männlichen Seite. Ohne Beurteilung, welche Seite besser ist, nur in dem Bewusstsein, dass beide Seiten zusammengehören.
Fragen wir uns:
Wann ist die Frau von der reproduzierenden Göttin zu einer untergeordneten Dienerin geworden? Was verhindert, dass Frauen sich mit einander solidarisieren und ihre dienende Aufgabe abschütteln? Warum buhlen wir Frauen so gern um die männliche Aufmerksamkeit und den männlichen Schutz, der schließlich und endlich doch oft in einer unterwürfigen Abhängigkeit endet? Warum ist es für Frauen so schwierig eine eigene Rolle im Leben zu finden? Warum können sich Frauen so schlecht selbst annehmen und kritisieren immer an sich selbst herum? Wer und was beeinflusst die Selbstwerteinschätzung der Frauen?
Ich möchte in den nächsten Wochen ein paar von den Fragen beleuchten, unser heutiges, weibliches Verhalten, unsere Art zu leben hinterfragen und mögliche Wege für ein ganzheitliches, gemeinschaftlich weibliches und männliches Modell aufzeigen.
Nein, ich will und werde nicht versuchen, die Welt zu revolutionieren. Ich möchte aber meinen weiblichen Mitmenschen Einsicht und Vermögen für ein selbstbewusstes, selbstbestimmtes Leben mit dem dazu notwendigen Selbstwert und Selbstverständnis auf ihren Lebensweg geben.
Weil es mich immer wieder schmerzt zu sehen, wie Mädchen, junge Frauen, mitten im Leben stehende Frauen und alte Frauen sich immer wieder an die Wand drängen lassen, sich selbst nicht ernst und wichtig nehmen und dabei ihre Gesundheit und ihr Lebensglück aufs Spiel setzen.
Ich hoffe von Herzen, dass viele, die auf der Suche oder betroffen sind, diese Reihe über Frauen finden und lesen werden. Deswegen bitte ich jeden, der dies liest und Jemanden kennt, für den es von Interesse sein könnte, dies weiter zu leiten. Ich bin der Meinung, dass ich hier ein stiefmütterlich behandeltes Thema von weitem Interesse anspreche.