Apfel, Nuss und Mandelkern essen fromme Kinder gern. So dichtete Theodor Storm in Knecht Ruprecht..
Nüsse habe ich als Kind auch sehr gern gegessen (heute übrigens auch noch). Allein, wenn nicht das Knacken wäre …
Haselnüsse und Walnüsse knacken endete bei mir immer damit, dass ich mir irgendeinen Finger gequetscht hatte. Einige von den Nüssen ließen sich nur unvollständig von der Schale befreien, was ich dann mit viel Fantasie und Probierwillen versuchte zu lösen. Und Autsch! wieder war ein Finger geklemmt und mir der Spaß verdorben.
Da waren mir die Erdnüsse lieber. Die habe ich problemlos aufgekriegt, bis auf einige wenige.
Manchmal brachte mein Vater Paranüsse vom Obstladen mit. Da war die ganze Familie hoch erfreut. Aber das Knacken war eine Wissenschaft, die nur mein Vater beherrschte. Da kam neben dem Nussknacker auch sein Taschenmesser zum Einsatz. Heute haben die Paranüsse einen schlechten Ruf, weil sie oft mit Schimmelpilzen verseucht sind.
Paranüsse gehören für mich zur Adventszeit. Vor kurzem las ich sogar, dass man sie die Weihnachtsnüsse nennt. Mit Mandeln wurde eher gebacken. Macadamia, Pecan, Cashew, die kannten wir noch nicht. Halt, ich glaube Cashewkerne waren schon im Studentenfutter.
Gehören Nüsse bei euch auch zur Adventszeit?
Unser Papa war wirklich der Experte für alle Nüsse. Gerne ließen wir uns helfen, wenn die Finger schmerzten. Unser uralte Nußknacker, der wohl schon früheren Kinderfinger aufgelauert hat, um sie zu kneifen und zu quetschen machte auch bei uns keine Ausnahme. Vielleicht war er nur hungrig. Wir haben natürlich auch keine Unmengen von Nüssen gefuttert, sondern wenige am Abend im Familienkreis genossen.
Beim Lesen des Kommentares habe ich mich gerade richtig zurück versetzt gefühlt und dann fiel mir ein, das unser Vater aus dem Gedicht auch immer gern zitierte:
»Hast denn die Rute auch bei dir?«
Ich sprach: »Die Rute, die ist hier;
Doch für die Kinder nur, die schlechten,
Die trifft sie auf den Teil, den rechten.«
Christkindlein sprach: »So ist es recht;
So geh mit Gott, mein treuer Knecht!«