Kriegerische Frauen

Frauen waren bei den Wikingern des frühen Mittelalters hochangesehene Krieger.

Forscher der Universität Stockholm haben nämlich das Skelett eines Wikinger-Kriegers, dessen Grab schon im Jahr 1878 auf der Insel Björkö entdeckt worden war, noch einmal genauer untersucht. Und siehe da, die Analyse des Erbmaterials ergab: Der Wikinger war eine Frau.

Die Grabbeigaben lassen erahnen, dass es sich nicht um einen einfachen Krieger handelte, vielmehr um eine offenbar hochrangige Anführerin: Langschwert, Kampfaxt, Speer, Pfeile, Messer und zwei Schilde waren beigegeben. Und ganz offenbar waren auch noch zwei Schlachtrösser eigens getötet worden, um mit ihrer Herrin die letzte Reise gemeinsam anzutreten. Ebenfalls beigelegte Steigbügel sollten der Verstorbenen wohl auch im Jenseits die Mobilität sichern.

Das lässt die Annahme zu, dass die vormittelalterliche Frau bei den Germanen und ihren nördlichen Nachbarn mehr oder weniger gleichgestellt mit den Männern gewesen waren. Wie es auch einschlägige Stellen in den Wikinger-Sagas belegen.

Die Vorstellung vieler Männer, dass man als Krieger voller Testosteron sein muss, ist Blödsinn. Adrenalin reicht auch! Und Muskelkraft ist auch nicht alles. Manchmal ist Taktik entscheidend.

Erst die Missionare mit der Bibel hätten nach Meinung einiger Forscher dafür gesorgt, dass das Weib sich unterzuordnen, dem Herd statt dem Schwert zu frönen habe und allzu Widerspenstige als Hexen verbrannt wurden.

Und wenn ihr, liebe Mit-Frauen, in der Bibel nachlesen wollt:
1. Mose 3 Vers 16: Das ist die Strafe für die Frauen…

Ob das wohl wirklich so ist?

Die Physiologie der Wut

ueberschwemmung

Eine Zen-Geschichte erzählt am besten etwas über Wut und Beherrschung.

>> Ein großer, harter Samurai ging einmal einen kleinen Mönch besuchen. „Mönch“, sagte er in einem Ton, der sofortigen Gehorsam gewohnt ist, „lehre mich etwas über Himmel und Hölle.“

Der Mönch sah zu dem mächtigen Krieger auf und entgegnete voller Verachtung: „Dich etwas über Himmel und Hölle lehren? Überhaupt nichts kann ich dich lehren. Du bist schmutzig. Du stinkst. Deine Klinge ist rostig. Du bist eine Scham und Schande für die Klasse der Samurais. Geh mir aus den Augen. Ich kann dich nicht ertragen.“

Der Samurai war wütend. Er zitterte, wurde ganz rot im Gesicht, war sprachlos vor Wut. Er zog sein Schwert und hob es in die Höhe, um den Mönch damit zu erschlagen.

„Das ist die Hölle“, sagte der Mönch sanft.

Der Samurai war überwältigt. Das Mitgefühl und die Ergebenheit dieses kleinen Mannes, der sein Leben hergab, um ihm diese Lehre zu geben und ihm die Hölle zu zeigen! Langsam senkte er sein Schwert, erfüllt von Dankbarkeit und plötzlichem Frieden.

„Und das ist der Himmel“, sagte der Mönch sanft. <<
http://www.kusunoki.de/geschichten/geschichte022.htm

Zorn entspricht dem Kampf-Anteil der Kampf-Flucht-Reaktion, die der Mandelkern auslöst.  Dabei muss ein Kampf-Auslöser keine wirkliche körperliche Gefährdung sein, sondern die Reaktion kann auch durch Beleidigung, die Vereitelung eines vermeintlich wichtigen Zieles, Erniedrigung, durch die Bedrohung der Selbstachtung und der Würde hervorgerufen werden.

Wenn eine betroffene Person das so wahrnimmt (und Wahrnehmung ist immer subjektiv), dann setzt das limbische System einen Kraftstoß mittels des Stresshormons ACTH im Körper frei, der diesen auf kraftvollen Kampf oder schnelle Flucht vorbereitet, je nachdem wie er sein Gegenüber einschätzt. Dieser Kraftstoß hält einige Minuten an.

Gleichzeitig werden vom Mandelkern eine Mischung aus Adrenalin, Noradrenalin und weiteren Stoffen in den Kreislauf ausgeschüttet. Diese Mischung hält Stunden sogar Tage an. Das emotionale Gehirn wird in einem Zustand der Erregung gehalten.

Wurde nun der betroffene Mensch bereits vor der eingetretenen Bedrohung provoziert oder verärgert, so schaukelt sich der Erregungszustand hoch. Bis ein kleiner weiterer Anlass das System zum Überlaufen  bringt: ein Wutanfall.

Zorn nährt Zorn: Eine Woge, die noch nicht verebbt ist, schaukel sich hoch mit der nächsten Ausschüttung des körpereignen Hormon-Cocktails. Das emotionale Gehirn läuft heiß. Es kann durch keine Vernunft mehr gebremst werden. Der wütende Mensch greift auf die übelsten Reaktionen zurück, die ihm das Leben je beigebracht hat.

Zorn kann an zwei Stellen besänftigt werden. Sofort, wenn das erste Gefühl einer Zorneswallung auftaucht, kann darauf eingegangen werden, in dem das Gefühl „thematisiert“ wird. Es wird hinterfragt und in Frage gestellt. Dazu braucht man allerdings Übung.

Danach wird es deutlich schwieriger. Wir wissen, dass Zorn Zorn nährt. Dem Wutentbranntem darf auf keinen Fall weiter Öl ins Feuer geschüttet und damit sein Erregungszustand weiter erhöht werden. Wie meine Großmutter gesagt hätte, ein Feuer brennt allein nicht lange. Deswegen ist es oft sinnvoll sich aus der belastenden Situation wie einem Streit oder ähnlichem zu entfernen. Ein Spaziergang in der Natur, wenn einem der Wind ordentlich durch das Gehirn bläst, kann deeskalierend wirken.

Wer schon Entspannungstechniken beherrscht, kann auch diese anwenden. Der Rat „bis 10 zählen und erst dann antworten“, kann genauso regulieren wie „einmal um den Block rennen“, Spielen oder eine Betätigung, die uns normalerweise Freude macht.

Alle diese Methoden wirken am besten, wenn man sie schon beim ersten Auftauchen von zornigen Gedanken einsetzt. Dazu muss man zuvor lernen, die ersten Anzeichen richtig zu werten.

Damit wollen wir uns nächste Woche beschäftigen.