Mit Geduld

Schnecke

Mit Geduld kann man viel erreichen, was mit Ungeduld und Hektik schnell übersehen oder zerstört wird.

Wenn hinter mir ein ungeduldiger Mensch an der Kasse ansteht, wenn, kaum dass die Ampel auf Grün gesprungen ist, schon ungeduldiges Gehupe zu hören ist, wenn jemand gefährlich überholt, usw., frage ich mich, was machen die Menschen mit der Zeit, die sie hier ungeduldig einfordern?

Richte ich einen genaueren Blick auf sie, komme ich meist zu dem Schluss, dass sie die vermeintlich gewonnene Zeit sicher nicht im Sinne von mehr „Leben“ einsetzen sondern eher für mehr Fernsehgucken, Bier trinken und andere nicht sinnstiftende Tätigkeiten.

Gerade in der Adventszeit reden wir von Ruhe und zur Besinnung kommen. Geduld kann dabei sehr hilfreich sein.

Meine Oma hätte gesagt: „Man kann mehr abwarten als ablaufen.“ Oder was ich vor kurzem gelesen habe: „Mit Geduld wird aus Gras Milch.“

Ich bin heute dankbar …,
für die Menschen, die mir mit Geduld begegnen, gerade wenn ich mal einen kleinen Durchhänger habe.

Ich möchte heute allen vergeben…,
die meinen, alles muss sofort passieren. Wunder dauern eben etwas länger…

Advent: Dankbarkeit oder Konsumterror?

Gerade in der Vorweihnachtszeit fällt es mir besonders auf:
Die Welt macht uns zu undankbaren, unzufriedenen Wesen, die ständig nach Dingen schielen, die sie noch nicht haben, aber dringend haben wollen.

Die Werbung weckt Bedürfnisse in uns, von denen wir bisher keine Kenntnis hatten, nach denen wir uns nun aber geradezu verzehren.

Wenn wir das Ersehnte dann in den Händen halten, dauert es nicht lange und wir brauchen etwas Neues, das wiederum unsere Sehnsucht nährt. Wenn wir von all den ersehnten, bald verachteten Dingen „ zugemüllt“ sind, haben wir den Blick für die wundervollen Dinge, die uns umgeben verloren.

Kein Konsumgut kann uns zu nachhaltiger Zufriedenheit und Wohlbehagen führen.

Wir erhöhen ständig die Geschwindigkeit in unserem Alltag. Wir arbeiten schneller, wir reden schneller, wir gehen schneller, wir lesen schneller, wir essen schneller. Wir hetzen von einem Ereignis zum nächsten, aber wohin?

Wir sind gierig auf die Zukunft und was wir dort alles realisieren möchten.

Aber leben tun wir Heute, im Hier und Jetzt!

Der permanente Überfluss verbaut uns die Sicht auf unser wirkliches Leben. Das ja meist doch nicht so schlecht ist. Wir gehören eher zu den Menschen auf der Erde, die nicht um ihre Grundbedürfnisse wie Essen, Trinken und ein Dach über dem Kopf kämpfen müssen. Doch mehr als vier Fünftel der Weltbevölkerung geht es nicht so gut wie uns.

Die Welt des Überflusses, in der wir leben, vernebelt unser Mitgefühl für den Rest der Welt. Sie bestärkt uns darin, dass wir uns nur um uns selbst zu kümmern brauchen.

Gibt es denn ein Leben jenseits von Shopping, Prestige-Objekten, Arbeit und Gewinn?

Es ist an der Zeit wieder zu lernen die schönen Dinge des Lebens zu sehen, unsere Kraftquellen wieder zu entdecken: Eigenschaften wie Dankbarkeit, Großzügigkeit und gegenseitige Verbundenheit.

Dankbarkeit für unser Leben und alles, was uns umgibt, eröffnet uns einen einfachen, vielleicht überraschenden Weg zur Zufriedenheit.

Die Adventszeit ist eine gute Zeit, dankbar zu sein und zu sagen: Genug ist genug.

Für alle, die ein wenig aus der Übung sind, dankbar zu sein und die schönen Dinge des Tages zu erkennen, werde ich hier einen besonderen Adventskalender für eine beschauliche Adventszeit anbieten.

Jeden Tag, vom 1. bis zum 24. Dezember, können Sie meine persönlichen Momente der Dankbarkeit nachlesen.