Es war einmal – Impressionen zum Unwort „Sozialtourismus“

Wie die Geschichte sich immer wieder wiederholt, ein ständiges Auf und Ab!

Heute ist Deutschland zu einem Einwanderungsland geworden. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt jedoch, dass es auch einmal ganz anders war: Deutschland war ein Auswanderungsland.

Wanderungsbewegungen hat es immer gegeben, unter anderem motiviert durch existenzielle Bedrohung wie Kriege, religiöse Verfolgung und durch die Hoffnung auf bessere Lebenschancen, auf bessere wirtschaftliche Bedingungen. Auch die Aufnahmeländer versprachen sich einen Vorteil wie gute Fachkräfte, Ausbreitung des Machtbereichs und mehr Steuereinnahmen und boten deswegen den Auswanderungswilligen z.B. Steuerfreiheit, freie Landwahl etc. an.

So hat Katharina die Große tausenden deutschen Bauern, die in Deutschland kein Auskommen hatten, den Zuzug an die Wolga ermöglicht. Oder Maria Teresia zog mit finanziellen Unterstützungen Menschen aus deutschen Landen ins Banat (Rumänien, Serbien und Ungarn). Dann gibt es noch die Siebenbürger Sachsen, die Schwarzmeerrussen, ganz zu schweigen von den Auswanderungswellen in die neue Welt Amerika und Lateinamerika (Brasilien, Argentinien, Chile, Venezuela,…).

Die Besiedelung der Gebiete war übrigens auch in der Vergangenheit mit Schwierigkeiten und Betrug verbunden.

Der Spruch „Den Ersten der Tod, den Zweiten die Not, den Dritten das Brot“ hat sich unter den Banater Schwaben zur Charakterisierung der Aufbauleistung überliefert.

Und die finanziellen und materiellen Anreize zur Besiedelung des Banat zogen teilweise nur wenig arbeitswillige Kolonisten an, so dass 1764 eigens Inspektoren beauftragt wurden, das Verhalten der Ansiedler zu überwachen.

Aus unserer jüngsten Vergangenheit kennen wir auch solches Anwerben von ausländischen Arbeitskräften. Die letzte Aktion in meiner Erinnerung war der Wunsch nach indischen IT-Experten.

Immer wieder wiederholen sich also diese Vorgänge und die Menschheit wird nicht ein bisschen schlauer.

Wir haben immer noch unserer Ressentiments gegen die bei uns Einreisenden.

Da kommen Türken, Rumänen, Syrer… nicht Menschen in Not, die ihr Leben verbessern möchten.

Wir nehmen sie nicht auf und geben ihnen keine Chance, weil sie doch nur unser soziales System missbrauchen wollen (siehe weiter oben über die Kolonisten im Banat).

Sie wollen sich nicht integrieren, nicht unserer Sprache übernehmen, nicht unsere Kultur akzeptieren. Warum sprechen dann ein großer Teil der nach Russland, Brasilien, Argentinien, Rumänien Ausgewanderten immer noch deutsch und haben ihre Traditionen bewahrt?

Ich will hier keine Politik betreiben, ich will nicht polarisieren und ich möchte auch nicht verletzen. Ich möchte vielmehr zum Nachdenken anregen und alle aufrufen, Menschen mit Empathie für unsere Mitmenschen zu werden, zu verstärken oder zu bleiben.

Es gibt keine Anderen, denen wir ein Feindbild gegenüberstellen, denen wir auf alle Fälle misstrauen müssen. Es gibt nur Menschen mit den gleichen Bedürfnissen wie wir selbst. Das dürfen wir ihnen nicht übel nehmen.

Öffnen wir alle unsere Herzen, dann wird unsere Welt sicher ein bisschen lebens- und liebenswerter.

Mit Meditation werden nachweisliche die Gehirnzentren aktiviert, die mit Empathie und Mitgefühl zusammenhängen. Vielleicht wäre das einen Versuch wert.