Für meine Mutter war erst richtig Adventszeit, wenn sie für uns Bratäpfel buk. Es war schon ein herrlicher Duft, der da umging. Die Füllung mit Nüssen und Rosinen (später Rosinen in Rum eingelegt) mochte ich schon, auf den Bratapfel an sich hätte ich verzichten können. Aber wenn ich das vor Freude strahlende Gesicht meiner Mutter sah, dann war alles andere unwichtig.
Dazu gehörte natürlich das Gedicht vom Bratapfel:
Kinder, kommt und ratet,
was im Ofen bratet!
Hört, wie’s knallt und zischt.
Bald wird er aufgetischt,
der Zipfel, der Zapfel,
der Kipfel, der Kapfel,
der gelbrote Apfel.
Kinder, lauft schneller,
holt einen Teller,
holt eine Gabel!
Sperrt auf den Schnabel
für den Zipfel, der Zapfel,
den Kipfel, den Kapfel,
den goldbraunen Apfel.
Sie pusten und prusten,
sie gucken und schlucken,
sie schnalzen und schmecken,
sie lecken und schlecken
den Zipfel, den Zapfel,
den Kipfel, den Kapfel,
den knusprigen Apfel.