Viel Holz vor der Hütten

Holzstapel 4Schon seit einiger Zeit beobachte ich, wie die Haushalte ihre Holzbestände für den kommenden Winter auffüllen. Vor ein paar Jahren wurden bestenfalls mal 2 – 3 Ster abgeliefert. Was sich heute so vor den „Hütten“ aufbaut, macht mir regelrecht Angst. Schon die letzten Jahre wurde atmen beim Schneeschaufeln beschwerlich und der Staub, der bis ins Haus eindringt, wird immer mehr. Selbst die Kohleöfen meiner Kindheit haben nicht ein solches Ausmaß verursacht.

Hört man sich um, nehmen Asthma und Allergien bei Kindern vermehrt zu.

In den letzten Tagen wurde in den Nachrichten der Jahresbericht 2014 des Umweltbundesamtes (UBA) bekannt gegeben.

Das Bundesumweltamt kritisiert in Jahresbericht 2014 den Trend zu Kaminen und Kachelöfen. Kamine und Holzöfen in privaten Haushalten sorgen in wachsendem Maße für gesundheitlich bedenkliche Schadstoffe in der Luft.

Ob das meine Nachbarn alle wissen?

Weiter heißt es:
„Im Jahr 2008 überstiegen die Feinstaubemissionen aus der Holzverbrennung privater Haushalte erstmals die Auspuffemissionen aus dem Straßenverkehr.

Und in Wintermonaten kann der Anteil der Holzfeuerungen vor allem in Tal-Lagen bis zu einem Viertel an der gesamten Feinstaubbelastung betragen. Selbst in einigen Ballungsräumen liegt dessen Anteil im Winter oft über 10 Prozent.

In Deutschland gibt es derzeit in etwa 14 Millionen Einzelraumfeuerungs-anlagen, die mit Festbrennstoffen befeuert werden können. Im Jahr 2008 betrugen die Feinstaub-emissionen durch Holzverbrennung aus Einzelraumfeuerungsanlagen 17.000 Tonnen.“

Aber auch die ländlichen Gebiete dürfen sich nicht zu früh freuen.

„Holzfeuerungen emittieren neben Feinstaub auch Schadstoffe wie Kohlenmonoxid, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe und Stickstoffoxide. Gerade in ländlichen Räumen ist daher davon auszugehen, dass Holzfeuerungen wesentlich zur Hintergrund-belastung etwa mit Stickstoffoxiden beitragen.“

„Wir empfehlen Kamine und Kachelöfen grundsätzlich nicht als Heizquelle“, betonte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger.

Unsere Umweltministerin Barbara Hendricks sagte dazu:
„Wir Wohlstandsmenschen leisten uns Kamine und Kachelöfen und produzieren damit Feinstaub.“

Damit auch jeder weiß, was Feinstaub anrichtet, hat das UBA auch deren Auswirkung genau beschrieben.

„Seine gesundheitlichen Wirkungen reichen von Entzündungen der Atemwege bis zu verstärkter Plaquebildung in Blutgefäßen und dem damit erhöhten Herzinfarktrisiko.

Die Vielfalt der Wirkungen ergibt sich daraus, dass die Partikel unterschiedlich weit in den menschlichen Organismus eindringen.

Partikel mit einem Durchmesser zwischen 2,5 und 10 Mikrometern dringen in die Nasenhöhle ein und erreichen die großen Bronchien.

Kleinere Partikel mit einem Durchmesser von bis zu 2,5 dringen bis in die kleinen Bronchien und Lungenbläschen vor und ultrafeine Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 0,1 Mikrometer sogar bis in das Lungengewebe und den Blutkreislauf.“

Der von der WHO empfohlene Wert von 10 Mikrogramm/m³ wird nicht nur in Ballungsräumen, sondern auch in den meisten ländlichen Regionen Deutsch–
lands überschritten.

Von der gesundheitlichen Belastung mal ganz abgesehen, verheizen wir hier auch unsere Zukunft.

Ohne Bäume kein Sauerstoff , ohne Sauerstoff kein Leben.

Da ist es geradezu grotesk, dass wir, auf Umwelt bedacht, Regenwald-Aktien kaufen, um dort die Bäume zu erhalten oder aufzuforsten und in unserer eigenen Umwelt jagen wir die Bäume durch den Schornstein.

Aber wie heißt es:
Heiliger Sankt Florian / Verschon‘ mein Haus / Zünd‘ and’re an!