13. Dezember 2017 – Lucia-Fest

Dieses Jahr darf ich die Lucienbraut sein. Eigentlich ist es ja traditionell die älteste Tochter, aber Vicki kann den Kopf gar nicht so still halten wie ich. Dann tropft ihr heißes Wachs auf das Näschen und sie muss sich wieder und wieder kratzen und kriegt Ärger mit ihrem Frauchen. Deswegen also bin ich, Mimi, Lucia-Braut.

Das Lucia-Fest ist besonders aus Schweden bekannt, vielleicht, weil die damals noch kleine Prinzessin Victoria so süß aussah? Denn gefeiert wird es auch in anderen Ländern.

Der Sage nach hat die heilige Lucia in Syracus auf Sizilien gelebt. Sie versorgte ihre verfolgten, geflohenen Mit-Christen mit Essen und Trinken. Um den Weg zu finden und ihre Hände frei für die Gaben zu haben, setzte sie sich einen Lichterkranz auf. (So wurde dann wohl die Stirnlampe erfunden.)

Übrigens gibt es unterschiedliche Varianten, wie sie ums Leben kam.

Variante 1:
Ihr heidnischer Verlobter verriet sie, weil sie am Grabe der heiligen Agatha Jungfräulichkeit gelobte. Sie wurde zum Tode durch Verbrennen verurteilt. Das Feuer konnte ihr aber nicht anhaben, also wurde sie geköpft.

Variante 2:
Sie sollte von Ochsen zu Tode geschleift werden. Die Ochsen bewegten sich aber keinen Zentimeter, so viel man sie auch antrieb. Da wurde sie erstochen.

Wenn ich mir das so recht überlege, werde ich meine Rolle als Lucia-Braut schnell wieder abgeben. Nicht, dass mich ein ähnliches Schicksal ereilt.

Bis morgen, Eure etwas ängstliche Mimi
(Aber schön bin ich schon, oder?)

Lucia-Fest

Santa LuciaBesonders in Schweden wird heute das Lucia-Fest gefeiert. Ein Mädchen trägt ein weißes Gewand, ein rotes Band um die Taille und einen Kranz mit Kerzen auf dem Kopf. Ihr folgen weitere Mädchen, die Kerzen in den Händen halten in einer Prozession.

Der Ursprung das Lucia-Fest ist wohl eine Vermischung aus Wintersonnenwende-Feiern und Heiligen Verehrung. So wie auch andere Bräuche zur Weihnachtszeit viel mit der Hoffnung auf das wiederkehrende Licht zu tun haben. Das Lucia-Fest wird in Schweden nicht als kirchlicher Festtag sondern als Brauchtum gefeiert.

Mit dem Lucia-Fest soll Freude und Helligkeit in die dunklen Tage des ausklingenden Jahres gebracht werden. Einst galt die Lucia-Nacht als gefährlich. Böse Mächte, Trolle und Teufel, trieben ihr Unwesen, erzählte man sich, und man blieb besser zu Hause in der warmen Stube.

Hier das Lucia-Lied, das vom Ende der dunklen Periode und der Wiederkehr des Lichts in Schweden kündet.

Schwer liegt die Finsternis auf unseren Gassen,
lang hat das Sonnenlicht uns schon verlassen.
Kerzenglanz strömt durchs Haus.
Sie treibt das Dunkel aus:
Santa Lucia! Santa Lucia! Santa Lucia!

Gross war die Nacht und stumm. Hörst du’s nun singen?
Wer rauscht ums Haus herum auf leisen Schwingen?
Schau, sie ist wunderbar,
schneeweiß mit Licht im Haar:
Santa Lucia! Santa Lucia!

Nacht zieht den Schleier fort, wach wird die Erde,
damit das Zauberwort zuteil uns werde.
Nun steigt der Tag empor,
rot aus dem Himmelstor:
Santa Lucia! Santa Lucia!

Wer es sich mal anhören möchte: