Täglich sehen wir, wie die Religionen beim Frieden stiften versagen. Überheblich nennen sie sich die allein heilig Machende und versuchen der restlichen Welt ihren Stempel aufzudrücken. Im Namen von Religionen wird verfolgt, unterdrückt, geschändet, gemordet. Frei nach dem Motto: „Willst du nicht mein Bruder sein, so schlag ich dir den Schädel ein.“
Aber wie müsste eine Religion aussehen, die gewaltfrei aus allen Menschen Brüder macht?
Voltaire (1696-1778) hat folgende Antwort darauf gegeben.
„Müsste sie uns nicht die Verehrung des höchsten Wesen anempfehlen, welches einzig in seiner Art, unendlich und ewig ist, die Welt erschaffen hat und ihr Bewegung und Leben verleiht. Müsste sie uns nicht dieses höchsten Wesens teilhaftig werden lassen zum Lohn für unsere Tugenden und uns seine Gnade versagen als Strafe für unsere Verbrechen?
Sollte sie nicht so wenige Dogmen wie möglich haben, diese Erfindungen hochmütigen Wahnes, Gegenstand endloser Auseinandersetzung?
Müsste sie nicht eine reine Moral lehren, über die es niemals Streit geben könnte?
Sie dürfte das Wesen der Gottesverehrung nicht in eitlen Zeremonien sehen…
Sie müsste uns anhalten, unseren Nächsten aus Liebe zu Gott zu dienen, statt sie im Namen Gottes zu verfolgen und umzubringen. Nur eine Religion, die alle anderen duldet und so deren Wohlwollen würdig ist, kann aus der Menschheit ein Volk von Brüdern machen.
Ihre erhabenen Zeremonien müssten auf das Volk einen überwältigenden Eindruck machen und es dürfte in ihr keine Mysterien geben, die die Weisen empören und die Ungläubigen irreführen könnten.
Sie müsste eher die gesellschaftlichen Tugenden fördern, als Bußen für ruchlose Taten aufzuerlegen.
Sie müsste ihren Dienern ein anständiges Auskommen sichern und dürfte niemals zulassen, dass sie sich Würden und Machtstellungen anmaßen, durch die sie zu Tyrannen werden können.
Sie müsste behagliche Stätten des Schutzes und der Fürsorge schaffen für Alte und Kranke…“
Vielleicht lebt diese Religion bereits in manchem Herzen egal welcher heutigen Religion.
Vielleicht müssten diese „Herz-Menschen“ sich zusammenschließen und ihren Religionsführern und Landesfürsten unmissverständlich sagen, was sie denken und was sie wollen.
Vielleicht hilft ein Gebet!