10.Dezember

Musik 001

Musik ist in der Adventszeit sehr wichtig. Da singen auch die größten Sing-Muffel Weihnachtslieder, da wird die Flöte wieder ausgepackt oder man setzt sich an das Klavier.

Musik weckt Erinnerungen und Gefühle, kann fröhliche und sentimentale Stimmungen auslösen.

Musik verbindet! Man hat sofort eine gemeinsame Sprache. Wenn Menschen miteinander musizieren, schwingen ihre Gehirnwellen im Gleichklang. Das zeigte eine Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung.

Musik ist für mich ein wunderschönes Hobby. Man muss natürlich nicht notwendigerweise selbst musizieren. Zuhören ist genauso stimmungsvoll und bereichernd.

Im manchem Poesie-Album ist verzeichnet:

Wo man singt, da lass dich ruhig nieder,
Böse Menschen haben keine Lieder.

Wahrscheinlich ist das eine Kurz-Version eines Gedichtes von Johann Gottfried Seume:

Wo man singet, da laß dich ruhig nieder,
ohne Furcht was man im Lande glaubt;
wo man singet, wird kein Mensch beraubt,
böse Menschen haben keine Lieder.

Mit Gesange weiht dem schönen Leben
jede Mutter ihren Liebling ein,
trägt ihn lächelnd in den Maienhain,
ihm das erste Wiegenlied zu geben.

Mit Gesang eilet in dem Lenze
rasch der Knabe von des Meisters Hand,
und die Schwester flicht am Wiesenrand
mit Gesang dem Gaukler Blumenkränze.

Mit Gesang spricht des Jünglings Lieb‘,
was in Worten unaussprechlich war,
und der Freundin Herz wird offenbar
im Gesange, den kein Dichter schrieb.

Männer hangen an der Jungfrau Blicken;
aber wenn ein himmlischer Gesang
seelenvoll der Zauberin gelang,
strömt aus ihrem Strahlenkreis Entzücken.

Mit dem Liede, das die Weisen sangen,
sitzen Greise froh vor ihrer Tür,
fürchten weder Lanzen noch Visier;
vor dem Liede beben die Tyrannen.

Mit dem Liede greif der Mann zum Schwerte,
wenn es Freiheit gilt und Fug und Recht,
steht und trotzt dem eisernen Geschlecht
und begräbt sich dann im eignen Werte.

Wenn der Becher mit dem Traubenblute
unter Rosen uns’re Stunden kürzt,
und die Weisheit uns’re Freude würzt,
macht ein Lied den Wein zum Göttergute.

Des Gesanges Seelenleitung bringet
jede Last der Arbeit schneller heim,
mächtig vorwärts geht der Tugend Keim;
weh‘ dem Lande, wo man nicht mehr singet!

In diesem Sinne wünsche ich Allen eine musikalische Adventszeit.
(Übrigens, dem geneigten Betrachter ist sicher schon aufgefallen:
mir ist gerade eine Saite gerissen.)