Wie oft erfahre ich in Gesprächen mit meinen Klienten oder Studenten, wie wenig Selbstvertrauen sie haben. Ganz normale Leute, die wir im täglichen Leben treffen und denen wir nicht ansehen, dass sie ein gemeinsames Problem haben: Es fehlt ihnen an der Fähigkeit, selbstbewusst aufzutreten und selbstsicher eine freie Entscheidung zu treffen.
In unsere Entwicklung haben wir alle – der eine mehr, der andere weniger – die Autorität anderer erfahren. Die Eltern, die Lehrer, der Vorgesetzte, der Ehepartner, die älteren Geschwister, die Großeltern, der Arzt … Die Liste ließe sich sicher beliebig weiterführen.
Allen diesen Beziehungen ist eines gemeinsam, wir mussten uns beugen, ohne Widerspruch, aber mit einem Ohnmachtsgefühl.
Wir haben uns untergeordnet, weil wir Anerkennung, ein Lob, irgendeine Form von Liebe erhalten wollten.
Wir haben uns untergeordnet und getan, was andere wollten, um ihnen zu gefallen, für eine Gehaltserhöhung, für eine gute Note oder aus Angst vor Strafe oder anderen Konsequenzen.
Wir haben uns dabei nie wohl gefühlt. Ein Beigeschmack war immer dabei. Oft hatten wir ein Gefühl von Schwäche, Unterlegenheit, Minderwertigkeit.
Vielleicht haben wir im Stillen rebelliert, die Situationen durchgespielt, wie wir uns hätten widersetzen können. Und haben dabei den Wunsch verspürt, eines Tages ebensolche Macht ausüben zu können.
Eigenes Selbstbewusstsein und Stärke erwächst aber nicht auf der Unterdrückung anderer sondern nur allein aus uns selbst heraus.
Es ist nicht notwendig anderen etwas zu beweisen, denn Selbstvertrauen, Selbstsicherheit, Selbstbewusstsein ist ein tiefes und elementares Wissen in uns drin. Es braucht keine Bestätigung von außen, es kann nur selbst erfahren werden und gibt ein Gefühl der Geborgenheit und Stärke.
Wenn Sie das erreicht haben, brauchen Sie keinen Wettstreit mit der Konkurrenz mehr, keine Anerkennung von außen. Sie werden sich einfach daran freuen können, wie Sie selbstbestimmt durch das Leben gehen werden, allein aus der Erkenntnis ihrer inneren Quelle. Das hat etwas mit Liebe und Mitempfinden zu tun.
Ich höre geradezu ihre Stimmen, die da rufen und wie kann ich das erreichen? Wie sieht der Weg zur Selbstbestimmung aus?
Üben Sie sich bitte noch etwas in Geduld. Ich verspreche Ihnen, dass Sie nächsten Freitag mehr erfahren.
Vielleicht habe Sie bis dahin Lust und Zeit mir ein bisschen über Ihre Probleme zu erzählen und, was Sie erreichen möchten.