Mit Freiheit zur Sicherheit

bird and cage

Wie Sie mit der Investition von täglich 10 Minuten die Reise zu Ihrer persönlichen Sicherheit antreten und auch ans Ziel kommen, diesen Schritt Nummer 5 habe ich Ihnen letzte Woche für Heute versprochen.

Ein Leben lang werden wir eingebunden in Abhängigkeiten, in Traditionen, in Religionen, in Familien, in Vereine, in Parteien, uvm. Wir sind eingesperrt im Gefängnis unserer Lebensrollen und tragen zu jeder Rolle die passende Maske. Gleichzeitig jagen wir Tag für Tag einer unbestimmten Freiheit hinterher. Wie diese Freiheit aussehen soll, wissen wir gar nicht richtig zu benennen, geschweige denn zu beschreiben.

Wir haben Pläne, Hoffnungen. Wir versuchen auszubrechen aus unserem Alltag und suchen die verbleibenden Abenteuer dieser Welt. Wir schauen neidisch auf die Reichen, die sich all diese Abenteuer leisten können und vergessen dabei, dass die Reichen vielleicht noch viel stärker abhängig sind als wir selber.

Dabei ist die Lösung schon in dem Raum, in dem Sie sich gerade aufhalten.

Die ersehnte Sicherheit finden Sie über die Freiheit und beides finden Sie nur in sich selbst.

Um zur Freiheit zu gelangen, brauchen Sie ein stilles Eckchen im Zimmer und 10 Minuten Zeit, mehr nicht.

Eine erprobte Methode, um innezuhalten, in sich hinein zuhören, sich selbst zu befreien und Sicherheit zu spüren, ist die tägliche Reise zu sich selbst mit Mediation.

Einige Menschen verknüpfen Meditation mit Religionen, östlicher Weisheit, mit Askese und Sekten. In allen Religionen wird Kontemplation und Meditation angewandt. Meditation ist mit dem Bekanntheitsgrad von Zen, Yoga, Qigong, Taichi und östlichen Kampfsportarten stärker in den Fokus der westlichen Welt getreten. Meditation ist aber schon immer Bestandteil jeder Selbstfindung, Anbindung an etwas Höheres und Eins-Sein gewesen.

Neueste wissenschaftliche Studien, z.B. in Gießen, Leipzig und Havard, haben wunderbare Ergebnisse gebracht. Nach acht Wochen meditieren hatte die Dichte der grauen Substanz an der Amygdala, die für die Verarbeitung von Stress und Angst wichtig ist, abgenommen und dafür die Dichte im Hippocampus und den Regionen, die für die Selbstwahrnehmung und Mitgefühl zuständig sind, zugenommen.

Die Technik des Meditierens ist so einfach, dass sie jeder in kürzester Zeit erlernen kann. Um einen anhaltenden Nutzen daraus zu ziehen, ist dann Ausdauer gefragt. Aber, was sind schon 10 Minuten am Tag, gegen die große Freiheit und Sicherheit, die Sie so erlangen.

Es gibt viele unterschiedliche Formen der Meditation. Meine bevorzugte ist die Meditation mit der Atmung.

Nehmen Sie einen Stuhl, auf dem Sie aufrecht sitzen können und stellen Ihre Füße flach auf den Boden.

Eine Haltung mit aufrechtem Rücken ist wichtig. Lassen Sie nicht den Rücken oder den Kopf nach vorne hängen. Sie werden sehen, dass Sie auch im täglichen Leben keine „Rückenlehne“ mehr benötigen werden.

Als Anfänger schließen Sie am besten die Augen. Wenn Sie weiter fortgeschritten sind, dann schauen Sie mit halbgeschlossenen Augen vor sich über die Nase. Die Augen nicht zu schließen hilft Ihnen dabei, bei längeren Meditationen nicht einzuschlafen.

Beide Hände liegen wie Schalen im Schoß. Die linke liegt in der rechten und die Daumen berühren sich. Hände und Arme bilden einen geschlossenen Energiekreis.

Nun zählen Sie Ihre Atemzüge von 1 bis 10.

Beim Einatmen beginnen Sie bei 1, ausatmen 2, einatmen 3, ausatmen 4 usw. Wenn Sie bei 10 angekommen sind, beginnen Sie wieder bei 1.

Lassen Sie einen langen Atemzug lang sein und einen kurzen kurz. Damit meine ich, dass Sie allein auf die Anzahl der Atemzüge achten sollten.

Das war es schon. Machen Sie einen Versuch, es kostet nichts und kann viel helfen.

Über zahlreiche Rückmeldungen würde ich mich freuen.

Die Sehnsucht nach Sicherheit

Kette und Schloss

In jedem von uns schlummert die tiefe Sehnsucht nach Sicherheit. Dabei wissen wir alle aus Erfahrung, dass es keine Sicherheit im Leben gibt.

Wenn wir von Sicherheit reden, reden wir eben auch über Veränderungen im Leben und einhergehende Verlustängste.

Es gibt Veränderungen, die wir gern anstreben, weil sie mit positiven Erwartungen verknüpft sind.

Als Kind freut man sich auf den Kindergarten, auf die Schule, auf das Erwachsen-Werden. Hat man es soweit geschafft, dann freut man sich auf die erste eigene Wohnung, auf die eigene Familie, auf Kinder, auf Karriere, auf das eigene Haus und vieles mehr.

Irgendwann kommt man an einem Punkt an, ab dem man Angst hat, das Erreichte nicht halten zu können, es vielleicht wieder zu verlieren.

Das Spiel mit der Sicherheit beherrschen alle die uns etwas verkaufen wollen. Seien es echte Hilfen oder Versprechungen, die eigentlich nur dem nutzen, von dem wir sie dann erwerben.

Versicherungen leben davon, dass sie uns Sicherheit bei Verlust versprechen. Sie können tatsächlich einen materiellen Verlust ersetzen oder zumindest lindern. Trotzdem verbleibt ein emotionaler Rest bei uns.

Auch Verkäufer von Sicherungsanlagen und Sicherheitsdienste leben von unseren Ängsten.

In letzter Zeit sehe ich gehäuft private Video-Überwachung von Grundstücken und Einfahrten und Alarm-Anlagen an Häusern und Autos.

Die Politiker leben auch ganz gut von unseren Ängsten. Gut, sie wollen uns nicht direkt etwas verkaufen, sondern wollen „nur“ unsere Wahl-Stimme. Denn von dieser leben sie und werden darüber bezahlt. Also wollen sie letztendlich auch unser Geld, in Form von Steuern, und befriedigen zusätzlich ihr eigenes Machtstreben.

Dann versprechen sie uns eine sichere Rente, einen sicheren Kita-Platz, Geld für Mütter, Quoten für Frauen, sichere Pflege im Alter und so weiter.

Um an unser Geld und unsere Wahl-Stimmen zu kommen, spielen alle das gleiche Spiel mit unseren Verlust-Ängsten.

Und das, was wir bereit sind zu zahlen, auch symbolisch, all das spiegelt unsere Ängste. Wir haben Angst, dass uns jemand etwas weg nimmt. Der Arbeitslose dem Steuerzahler, der Rentner dem Arbeitenden und den Kindern, der Kinderlose den Kinderreichen, der Flüchtling dem Einheimischen, usw.

Ganz sicher stillen wir unsere Sehnsucht nach Sicherheit weder mit Versicherungen, noch mit Sicherungsanlagen, noch mit den Versprechungen der Politik.

Sicherheit finden wir nur in uns oder sonst nirgendwo.

Zunächst müssen wir uns klar machen, dass

  • wir Sicherheit suchen, wo sie am bequemsten zu finden ist.
  • das, was heute richtig und gut funktioniert, morgen überholt sein kann.
  • wir uns von anderen abhängig machen, uns von ihnen unter Druck setzen lassen und so unfähig geworden sind, unser Leben zu verändern und uns zur Wehr zu setzen.

Wer jetzt sagt, das trifft auf mich nicht zu, dem möchte ich ein bisschen auf die Sprünge helfen.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass bei jedem von uns eine Versicherung schlummert, die nach der Wahrscheinlichkeit nie zum Einsatz kommt.

Wer von uns hat sein Haus oder seine Wohnung einbruchsicher gemacht?

Wenn Kinder erwachsen werden, verlassen Sie das Elternhaus und spätestens bei Eintritt ins Rentenalter, verändert sich unser Leben.

Wie oft bestehen Ehen nur noch weiter, weil sie aus einem ständigen gegenseitigem Erpressen bestehen. Oder warum glauben Sie, dass das Lied von Seiler und Speer „Ham kummst“ in den bayerischen Charts auf Platz eins ist? Für die, die es nicht kennen, ein kleiner Auszug:
„Waunst amoi nu so ham kummst,
sama gschiedane Leid,…
Die Kinda griagst du ned in nächster Zeit,
Den Hund den griagst du a ned, und des Haus des gheat mia,…“
(Wer eine Übersetzung braucht, bitte melden.)

Warum halten es so viele Arbeitnehmer bei cholerischen, ungerechten Arbeitgebern aus? Sie lassen sich heruntermachen, erniedrigen und vieles mehr. Der Verlust des Arbeitsplatzes und damit der vermeintlichen Existenz macht so viel Angst, dass man das alles aushält.

Kinder erpressen, bewusst und unbewusst, ihre Eltern mit deren Schuldgefühlen. Weil sie nicht genügend Zeit für ihre Kinder haben, kaufen sie ihnen alles, was sie wünschen.

Na, haben wir nun alle erkannt, dass das Leben sich verändert, dass wir manipulierbar, erpressbar sind und gerade beim Thema Sicherheit uns auf andere abstützen?

Dann können wir nächste Woche uns damit beschäftigen, wo wir echte Sicherheit finden.