Aufenthalt in der Zwischenwelt

Tao te King 42

Was passiert nach dem eigenen Tod?
Beim letzten Mal haben wir Frau B. bei ihrer Rückführung zu ihrem eigenen Tod begleiten.

Ich bat Frau B. in der Zeit ein wenig vorwärts zu schreiten und mir nun zu schildern, was sie sieht, wie sie sich fühlt, was mit ihr passiert.

Frau B. wurde ganz ruhig, sie redete auch etwas langsamer und schwerfällig. Sie schilderte, dass sie sich nun auf einer anderen Welt befände, die ganz anders schwinge als unsere derzeitige. Sie redete von Ruhe, Beschaulichkeit, vollkommenem Frieden. Wenn sie sich umschaut, dann sähe sie eine kristallene Umwelt. Alles wäre hart und unbeweglich. Auch andere Wesen seien auf dieser Welt. Aber jeder sei für sich, um wieder zu sich selbst zu finden, wieder „ganz“ zu werden. Solch eine Zufriedenheit und Ruhe hätte sie noch nie bisher erfahren. Keine Hektik, kein Streit, kein Hass, keine Feindschaft. Alles wäre miteinander verbunden und doch für sich.

Ich fragte Sie nach dem Sinn, warum sie sich in dieser Zwischenwelt befände.

Ihre Antwort kam bedächtig aber mit Vehemenz gesprochen:
Sie tanke hier die Energie auf, die sie für ein weiteres Leben bräuchte. Ihr war wichtig, mir mitzuteilen, dass sie sich gar nicht auf einer anderen Welt befände, sondern eher in einer Parallel-Welt, in der Zeit und Raum keine Bedeutung hat, wie in der, aus der sie kam.

Meine Frage, ob sie selbst entscheiden könnte, wo und bei wem sie wiedergeboren würde, wollte sie nicht beantworten. Sie sagte, es müsse reichen, dass sie es wisse, dass sie wiedergeboren würde und ihren Auftrag kenne.

Frau B. wurde in Dänemark im 18. Jahrhundert wiedergeboren. Sie hatte fürsorgliche und liebende Eltern. Allerdings wiederholte sie immer wieder: „Wie hässlich die sind…“

Sie dürfen mir aber glauben, dass dies keine Auswirkungen auf ein zufriedenes, glückliches Kinderleben hatte.  

Ziehen wir eine kurze Bilanz:
Auch nach vielen Rückführungen bleiben für mich viele Geheimnisse übrig. Und doch bin ich zu einigen Erkenntnissen gelangt, die ich gern mit Worten aus dem Tao te King beantworten möchte:

Nr. 72:
„Das Nichtwissende wissen
ist das Höchste.
Nicht wissen, was Wissen ist,
ist ein Leiden. …“

Nr. 33:
„… Wer auch im Tode nicht untergeht, der lebt.“

18.Dezember

Weihnachtsbilder 007

Ruhige, beschauliche Vorweihnachtszeit? oder hektische Suche nach Geschenken, dem perfekten Weihnachtsschmuck, Eile von einer Adventsfeier zur nächsten?

Und dann … endlich … die ersehnte Ruhe! Nur wie geht das mit dem sofortigen Abschalten? Kommt dann auf einmal die Stille, die man eigentlich nicht erträgt?

Schon Goethe sagte: „Nichts ist schwerer zu ertragen, als eine Reihe von guten Tagen.“

Ich bin froh und dankbar dafür, dass ich schon lange aus dem Karussell des Weihnachtsstresses ausgestiegen bin. So bin ich heute in der Lage wieder die ruhige Zeit, in der sich alles in sich zurückzieht, Mensch, Tier und Natur,
zu genießen und auch zur Ruhe zu kommen.
Dies wünsche ich von ganzem Herzen allen Lesern!

Zufällig stieß ich auf folgendes, nachdenkliche Gedicht. Vielleicht führt es zu neuen Erkenntnissen.

Dezember  – kritisch gesehen
von Angelika Blaschke

Manchmal wünsche ich mir nur,
man könnte diesen Monat streichen!
Den dann würde auch – vielleicht -,
alle Hektik von uns weichen.

Jeder möchte – auf die Schnelle –
seine Gaben noch besorgen.
Keiner sagt, es hat noch Zeit,
ich verschiebe es auf morgen.

Nichts von der Beschaulichkeit,
die man im Advent sich wünscht,
existiert in Wirklichkeit.

Selbst die Kinder, große, kleine,
wird man selten staunen sehen.
Viele Gaben, nicht nur kleine,
sollen unter’m Christbaum stehen.

Denkt auch an die Armen, Kranken,
überall auf dieser Welt!
So erinnern uns die Banken:
Spendet, spendet ganz viel Geld!

Man kann auch mit kleinen Dingen
vielen Menschen Freude bringen.
Mancher Gabentisch bleibt leer.

Ich wünsche nur Gesundheit,
Zufriedenheit und – Ruhe !
Ach, wenn doch endlich Weihnacht‘ wär.

 

Advent: Dankbarkeit oder Konsumterror?

Gerade in der Vorweihnachtszeit fällt es mir besonders auf:
Die Welt macht uns zu undankbaren, unzufriedenen Wesen, die ständig nach Dingen schielen, die sie noch nicht haben, aber dringend haben wollen.

Die Werbung weckt Bedürfnisse in uns, von denen wir bisher keine Kenntnis hatten, nach denen wir uns nun aber geradezu verzehren.

Wenn wir das Ersehnte dann in den Händen halten, dauert es nicht lange und wir brauchen etwas Neues, das wiederum unsere Sehnsucht nährt. Wenn wir von all den ersehnten, bald verachteten Dingen „ zugemüllt“ sind, haben wir den Blick für die wundervollen Dinge, die uns umgeben verloren.

Kein Konsumgut kann uns zu nachhaltiger Zufriedenheit und Wohlbehagen führen.

Wir erhöhen ständig die Geschwindigkeit in unserem Alltag. Wir arbeiten schneller, wir reden schneller, wir gehen schneller, wir lesen schneller, wir essen schneller. Wir hetzen von einem Ereignis zum nächsten, aber wohin?

Wir sind gierig auf die Zukunft und was wir dort alles realisieren möchten.

Aber leben tun wir Heute, im Hier und Jetzt!

Der permanente Überfluss verbaut uns die Sicht auf unser wirkliches Leben. Das ja meist doch nicht so schlecht ist. Wir gehören eher zu den Menschen auf der Erde, die nicht um ihre Grundbedürfnisse wie Essen, Trinken und ein Dach über dem Kopf kämpfen müssen. Doch mehr als vier Fünftel der Weltbevölkerung geht es nicht so gut wie uns.

Die Welt des Überflusses, in der wir leben, vernebelt unser Mitgefühl für den Rest der Welt. Sie bestärkt uns darin, dass wir uns nur um uns selbst zu kümmern brauchen.

Gibt es denn ein Leben jenseits von Shopping, Prestige-Objekten, Arbeit und Gewinn?

Es ist an der Zeit wieder zu lernen die schönen Dinge des Lebens zu sehen, unsere Kraftquellen wieder zu entdecken: Eigenschaften wie Dankbarkeit, Großzügigkeit und gegenseitige Verbundenheit.

Dankbarkeit für unser Leben und alles, was uns umgibt, eröffnet uns einen einfachen, vielleicht überraschenden Weg zur Zufriedenheit.

Die Adventszeit ist eine gute Zeit, dankbar zu sein und zu sagen: Genug ist genug.

Für alle, die ein wenig aus der Übung sind, dankbar zu sein und die schönen Dinge des Tages zu erkennen, werde ich hier einen besonderen Adventskalender für eine beschauliche Adventszeit anbieten.

Jeden Tag, vom 1. bis zum 24. Dezember, können Sie meine persönlichen Momente der Dankbarkeit nachlesen.

Ein wenig Glück

Heute scheint es oft, als sei Glück eine Pflicht und selbst verschuldet, wenn es nicht eintritt.

Eine Ratgeber-Lawine wie „Glücksgesetze“, „10 Geheimnisse des Glücks“, „Glück ist kein Zufall“, „Ich mache dich glücklich“ und die Glücksindustrie (Unterhaltungsindustrie) lassen uns oft ratlos zurück. 

Da gibt es ernsthafte Forscher, die sich mit Glück auseinandersetzen und wie bei ernsthafter Forschung obligatorisch, wird gemessen und verglichen.                        

Was ist aber Glück?

In unserer Konsum-Welt wird Glück meist durch die Erfüllung von materiellen Wünschen definiert. Ist es die Jagd nach noch mehr fantastischer Karriere, den teuren Sachen, das schöne Heim, dem makellosen Körper, den Top-Urlauben? Geht es uns danach nicht eine gewisse Zeitspanne besser? Aber was, wenn diese Dinge nicht mehr reichen?

Und ehrlich, wenn ich jeden Tag Beluga-Kaviar esse, dann hängt er mir auch sehr schnell zum Halse heraus. Von Zeit zu Zeit gegessen, kann er für den einen oder anderen ein echter Hochgenuss sein.

Ist Glück also nicht: „ich kriege, was ich will“, sondern: „glücklich ist, wer genießen kann“?

Erinnern Sie sich zurück an Ihren letzten Glücksmoment!

Meiner war gestern Abend, wie mein kleiner Hund sich auf dem Sofa in meinen Arm gekuschelt und dabei glückselig geseufzt hat. Kann ein Hund überhaupt glückselig sein?

Ich bin der Meinung, das Glück für Jeden etwas anderes ist. Es sind die Momente, in denen wir uns rundum zufrieden fühlen, in denen wir ein Hochgefühl empfinden, die einfach schön sind.

Wir müssen wahrscheinlich wieder lernen, diese Momente und Ereignisse zu erkennen, in und bei denen wir uns besser fühlen.

Schreiben Sie  eine Woche lang auf, wann und weswegen Sie so rundum zufrieden waren. Welche Gefühle kamen auf und welche Ereignisse haben sie ausgelöst?

Ich verspreche Ihnen, Sie werden überrascht sein.

Und wer mag, kann nächste Woche mit mir weitersuchen … nach dem Glück…