Mein Urlaubstagebuch 2017: Woche 4

Tag 1:
Manchmal passt eben alles. Mir sind alte Aufzeichnungen und Bücher zum Gärtnern in die Hände gefallen. Mittlerweile habe ich allerdings so viel im Kopf, dass ich noch nicht genau weiß, wo ich anfangen soll mit meiner Seite „Altes Gartenwissen“ https://www.facebook.com/FranzundLuise/

Ich warte am besten noch auf eine „Eingebung“.

Tag 2:
In unserer Schlehe häufen sich die Vogel-Besucher. Heute habe ich einen Dompfaff entdeckt, der sich ausgiebig auf einem Zweig putzte. Mir schwant Schlimmes. Wahrscheinlich werden wir von den Schlehen genauso viel abbekommen wie von unseren Johannisbeeren, Stachelbeeren, Himbeeren, Brombeeren,… nämlich NICHTS! Und für die Weintrauben sehe ich auch schwarz.

Seit Koniferen in die Gärten eingezogen sind und Vogelbeerbäume systematisch ausgerottet wurden und Anderes mit Netzen verteidigt wird, haben es die Vögel mit dem Futter nicht leicht … außer bei uns im Garten … Ich bin dafür, dass sie in Zukunft auch nur noch für uns singen …

Tag 3:
Heute habe ich ganz viel zugehört und erzählt. So ist es, wenn Freunde zu Besuch sind.

Der Tagesabschluss war wundervoll mit „Hoffmanns Erzählungen“ von Jacques Offenbach aus dem Jahre 2011, Nationaltheater München mit Ronaldo Villazón , Diana Damrau und Angela Brower in den Hauptrollen. Herrlich!

Tag 4:
Die Sonne scheint und ich werde wieder im Garten aktiv. Jetzt rücke ich der Fichtenhecke zu Leibe.

Manchmal lohnen sich die Fernsehgebühren doch noch. Heute habe ich auf Arte den Film „Reise nach Indien“ von David Lean aus dem Jahr 1984 gesehen. Er spielt in der Kolonialzeit und zeigt alle Charaktere, die es heute auch noch gibt. Die, die sich immer und immer wieder über andere stellen werden, missgünstig und neidisch sind und solche, die einfach Mensch sind. Das wird sich wohl nie ändern.

Tag 5:
Ein nerviger Tag.. Ich rede lieber nicht darüber. Sonst gebe ich nur Menschen und Dingen Macht über mich, die ihnen nicht zustehen. Ignorieren ist manchmal die beste Methode.

Mein Motto für diese Fälle: Unrat vorbeischwimmen lassen.

Tag 6:
Bei mir sind schon weihnachtliche Gefühle aufgestiegen.

Nein, ich habe noch keinen Lebkuchen gekauft. Aber das Schnittgut meiner Fichtenhecke weckt Erinnerungen an den Weihnachtsbaum, der Heutzutage schon lange nicht mehr so gut riecht. (Vielleicht, weil ich einen aus Plastik habe … ???)

Tag 7:
Heute gehe ich wieder zur Weiterbildung ins Max-Planck-Institut für Psychiatrie. Das heutige Thema ist Sucht und Psychosen.

Leider mache ich gerade in meinem näheren und weiteren Umfeld die Erfahrung, dass es Jung wie Alt und Mittelalt betrifft. Nimmt es wirklich zu? Oder ist das nur mein persönlicher Eindruck?

Aber ich will die Woche nicht mit ausschließlich ernsthaften Aussichten beschließen. Ich kann auch etwas für mich ausgesprochen Schönes berichten.

Endlich habe ich jetzt wieder passende Brillengläser. Weil meine Augen nach der grauen Star Operation sehr lichtempfindlich sind, habe ich mir sogar eine Sonnenbrille geleistet. Totschick mit verspiegelten Gläsern, bisschen Retro-Look à la Grace Kelly. Vielleicht teile ich ja mal ein Foto, wenn ihr mich schön bittet…

Mein Wochen-Fazit:
Unrat vorbeischwimmen lassen!
Nach den Lichtblicken des Lebens Ausschau halten!

Mein Urlaubstagebuch 2017: Woche 3

Tag 1:
Heute habe ich an einer informativen Weiterbildung zu depressiven Erkrankungen am Max-Planck-Institut für Psychiatrie teilgenommen. Ihr wisst, ich habe keine Heilerlaubnis und möchte auch nicht behandeln. Vielmehr ist mein Anliegen die Prävention. Und je schneller man etwas erkennt… desto besser kann man gegensteuern…

Weil ich zu der Veranstaltung viel zu früh da war, habe ich die Zeit genutzt mich in einen nahegelegenen Park auf einer Bank an der Natur zu erfreuen. Vor der Bank war ein kleiner, plätschernder Sprudelstein. Irgendwann kam mir etwas doch merkwürdig vor. Es sah aus wie ein zusammengebundener brauner Socken. Als ich genauer hinsah, war es ein braunes Eichhörnchen das ausgiebig seinen Durst stillte. Das habe ich in freier Wildbahn noch nie beobachten können. Das kleine Putzi habe ich noch eine Weile weiter in den naheliegenden Sträuchern und Bäumen beobachtet.

Diese Erlebnisse gingen gleich in mein 21-Tage-Dankbarkeitsbuch:
Ich bin dankbar, dass ich das Eichhörnchen bemerken und beobachten konnte.
Ich bin dankbar, für die Viertelstunde Stille und Ruhe auf der Bank im Park.
Ich bin dankbar, für eine ausgezeichnete Weiterbildung und neue Erkenntnisse.

Tag 2:
Im Phlox habe ich nach langer Zeit mal wieder ein Taubenschwänzchen gesehen. Mit blitzschnellem Flügelschlag flatterte er von einer Blüte zur nächsten, saugte im Flugstillstand den Nektar, wie ein kleiner Kolibri.

Auf dem Sommerflieder lassen sich die unterschiedlichsten Schmetterlinge zum Naschen nieder.

Welt, so gefällst du mir!

Tag 3:
Es ist kühl (nur 18 Grad) und schauerlich. Die richtige Stimmung drinnen ein Buch zu öffnen und den eignen Gedanken nachzuhängen.

Tag 4:
Wird es nach dem „Diesel-Gate“ auch bald ein „Holz-Gate“ geben?

Mich schmerzen der Anblick von abgeholzten Wäldern und die Stapel von Holz zum Heizen vor den Häusern. Feinstaub aus den Holzöfen ist kein kleiner Anteil, aber das ist ja draußen vor der Tür.

Da bin ich dankbar für jeden Menschen, der einen Baum pflanzt und ihn hegt und pflegt und für die Förster und Naturschützer, die sich für den Wald und einen schonenden Umgang mit ihm einsetzen.

Tag 5:
Ich habe heute die Kieselsteineinfassung eines Beetes wiedergefunden… unter Moos und Wildkräutern war sie in einen Dornröschenschlaf gefallen.

Pule ich nun alle Steine einzeln raus und reinige sie oder schütte ich neue oben drauf? Ich glaube, das entscheide ich nächstes Jahr…

Mit jedem Freischneiden, Entkrauten kann ich wieder besser durchatmen. Luft, Sonne und Freiheit brauchen Pflanzen und Menschen!

Tag 6:
Heute laaaaang geschlafen. Das tut mal richtig gut. Das Fenster zu und man hört keine Nachbarn, die schon früh zur Arbeit müssen und vorher ihre Hunde (natürlich kläffend) hinaus lassen.

Wie schön ist es, einfach tun zu dürfen, wozu man Lust hat.

Tag 7:
Heute habe ich mir einen Wunsch erfüllt. Lange träume ich schon von einer Gruppe, in der ich mein gesammeltes Gartenwissen teilen kann. Heute habe ich sie auf Facebook eingerichtet. Der erste Schritt. Inhalte folgen.

Solange ich denken kann, habe ich in Gärten gelebt und gearbeitet. Als Kind habe ich zugeschaut, mitgeholfen, gefragt und zugehört und meinen ersten eigenen kleinen Garten bekommen.

Nun ist es Zeit, mein Wissen zu teilen!