Heute ist längste Nacht des Jahres. Die Wintersonnenwende findet um genau 18:11 Uhr statt. Nun wird jeder Tag wieder länger. Unsere Vorfahren haben diesem Tag eine besondere Mystik zugeschrieben: Die Sonne erwacht wieder zu neuem Leben. Für die Christen kommt das Licht der Welt zur Erde.
Im Zeitalter des elektrischen Lichtes sind wir vom Kreislauf der Sonne nicht mehr so abhängig. Und dennoch bemerken Viele ein Aufatmen, wenn die Aussicht auf den Frühling wieder sichtbar wird. Ich freue mich jedenfalls auf die länger werdenden Tage und die bald wieder aufkeimende Natur, so wie es Joseph von Eichendorff in seinem Gedicht beschrieben hat.
Winternacht
Verschneit liegt rings die ganze Welt,
ich hab´ nichts, was mich freuet,
verlassen steht der Baum im Feld,
hat längst sein Laub verstreuet.
Der Wind nur geht bei stiller Nacht
und rüttelt an dem Baume,
da rührt er seinen Wipfel sacht
und redet wie im Traume.
Er träumt von künft´ger Frühlingszeit,
von Grün und Quellenrauschen,
wo er im neuen Blütenkleid
zu Gottes Lob wird rauschen.
Ich träum von künft´ger Sommerzeit,
von Strand und Meeresrauschen,
wo ich im neuen Bikini dann
zum Mövenschrei will lauschen.
Lieben Gruß