Lucia-Fest

Santa LuciaBesonders in Schweden wird heute das Lucia-Fest gefeiert. Ein Mädchen trägt ein weißes Gewand, ein rotes Band um die Taille und einen Kranz mit Kerzen auf dem Kopf. Ihr folgen weitere Mädchen, die Kerzen in den Händen halten in einer Prozession.

Der Ursprung das Lucia-Fest ist wohl eine Vermischung aus Wintersonnenwende-Feiern und Heiligen Verehrung. So wie auch andere Bräuche zur Weihnachtszeit viel mit der Hoffnung auf das wiederkehrende Licht zu tun haben. Das Lucia-Fest wird in Schweden nicht als kirchlicher Festtag sondern als Brauchtum gefeiert.

Mit dem Lucia-Fest soll Freude und Helligkeit in die dunklen Tage des ausklingenden Jahres gebracht werden. Einst galt die Lucia-Nacht als gefährlich. Böse Mächte, Trolle und Teufel, trieben ihr Unwesen, erzählte man sich, und man blieb besser zu Hause in der warmen Stube.

Hier das Lucia-Lied, das vom Ende der dunklen Periode und der Wiederkehr des Lichts in Schweden kündet.

Schwer liegt die Finsternis auf unseren Gassen,
lang hat das Sonnenlicht uns schon verlassen.
Kerzenglanz strömt durchs Haus.
Sie treibt das Dunkel aus:
Santa Lucia! Santa Lucia! Santa Lucia!

Gross war die Nacht und stumm. Hörst du’s nun singen?
Wer rauscht ums Haus herum auf leisen Schwingen?
Schau, sie ist wunderbar,
schneeweiß mit Licht im Haar:
Santa Lucia! Santa Lucia!

Nacht zieht den Schleier fort, wach wird die Erde,
damit das Zauberwort zuteil uns werde.
Nun steigt der Tag empor,
rot aus dem Himmelstor:
Santa Lucia! Santa Lucia!

Wer es sich mal anhören möchte:

 

21.Dezember – längste Nacht

längste NachtHeute ist längste Nacht des Jahres. Die Wintersonnenwende findet um genau 18:11 Uhr statt. Nun wird jeder Tag wieder länger. Unsere Vorfahren haben diesem Tag eine besondere Mystik zugeschrieben: Die Sonne erwacht wieder zu neuem Leben. Für die Christen kommt das Licht der Welt zur Erde.

Im Zeitalter des elektrischen Lichtes sind wir vom Kreislauf der Sonne nicht mehr so abhängig. Und dennoch bemerken Viele ein Aufatmen, wenn die Aussicht auf den Frühling wieder sichtbar wird. Ich freue mich jedenfalls auf die länger werdenden Tage und die bald wieder aufkeimende Natur, so wie es Joseph von Eichendorff in seinem Gedicht beschrieben hat.

Winternacht

Verschneit liegt rings die ganze Welt,
ich hab´ nichts, was mich freuet,
verlassen steht der Baum im Feld,
hat längst sein Laub verstreuet.

Der Wind nur geht bei stiller Nacht
und rüttelt an dem Baume,
da rührt er seinen Wipfel sacht
und redet wie im Traume.

Er träumt von künft´ger Frühlingszeit,
von Grün und Quellenrauschen,
wo er im neuen Blütenkleid
zu Gottes Lob wird rauschen.