Könnten wir wählen wie wir alt werden möchten, dann wünschen wohl alle, ein hohes Alter zu erreichen und dabei gesund zu bleiben, höchstens mit den üblichen Alterseinschränkungen wie schlechter sehen und schlechter hören, vielleicht etwas gebrechlich, aber auf keinen Fall wollen wir dement werden.
Bloß keine geistige Einschränkung! Gut, das Denken muss nicht mehr so schnell funktionieren, weil auch das Sprechen nicht mehr so schnell ist. Aber es soll gefälligst funktionieren.
Diese Gedanken schwirren sicher jedem, der sich jenseits der 50+ befindet, durchs Gehirn. Aber auch das Damokles-Schwert der Alzheimer-Erkrankung schwebt über einem.
Kann das sein, gesund und fit alt zu werden? Und was muss man dafür tun?
Interessant dazu ist die sogenannte Nonnenstudie von David Snowdon an der Kentucky-Universität. Sie lief ab 1986 mit der Beteiligung von etwa 600 amerikanischen katholischen Ordensschwestern im Alter zwischen 76 und 107 Jahren.
Auffällig war, dass der pathologische Gehirnbefund (multiple Alzheimer-Plaques) nicht mit der intellektuellen Leistungsfähigkeit derselben Personen zu Lebzeiten zusammenpasste. Auch Personen, bei denen nach dem Tod stark veränderte Gehirnbefunde festgestellt wurden, konnten bis zu ihrem Tod geistig anspruchsvolle Aufgaben ausführen.
Nun, dass lässt uns doch positiv aufhorchen.
Ach ja, wenn da nicht irgendwo im Gedächtnis abgespeichert wäre, dass wir tägliche viele, viele Gehirnzellen verlieren.
Im Laufe der letzten Jahrzehnte wurden jedoch zahlreiche Beweise dafür gefunden, dass es sich hierbei nicht um einen dauerhaften Verlust handelt, sondern eher nach dem Motto: Altes raus, damit Neues Platz hat.
Das Wachstum neuer Neuronen nennt man Neurogenese. Körperliches Training und eine anregende Umgebung können das Wachstum von Neuronen anregen. Das konnte man zumindest bei Mäusen nachweisen.
Auch in einem modernen, gut geführten Zoo wird diese Erkenntnis als Enrichment – artgerechte Beschäftigung von Zootieren mit gutem Erfolg eingesetzt.
Wenn wir nun wüssten, wie wir die Neurogenese beim Menschen gezielt in Gang setzen könnten, hätten wir ein wirkungsvolles Mittel zur Gesunderhaltung unseres Gehirns bis ins hohe Alter.
Bis dahin müssen wir uns mit den heutigen gesicherten Erkenntnissen begnügen.
Emotionaler Stress und traumatische Erfahrungen führen durch Bildung von Glukokortikoiden im Gehirn zu einer Hemmung der Neurogenese.
Dagegen wird die Neurogenese durch körperliche Bewegung, durch geistig anregende Aktivitäten, durch Verbundenheit mit klugen Menschen und Erfolgserlebnissen stimuliert.
Und bitte behalten Sie im Auge:
Geist und Körper müssen trainiert werden. Dann haben wir eine gute Chance bis ins hohe Alter geistig fit zu bleiben und unserer Vorstellung von alt und gesund nahe zu kommen.
Liebe Birgitt,
das erklärt, warum reproduzierende Menschen Demenz und Alzheimer Erkrankungen bekommen. Dafür gibt es so viele Beispiele: Heidi Kabel, Helmuth Zacharias, der Bergdoktor Lippert, usw. Die Schauspieler und der Geiger haben haben alles auswendig reproduzieren können. Genau so ist es mit Abruf von Wissen beim Lösen von Kreuzworträtseln. Das sehe ich in allernächster Nähe, das das jahrelange Rätseln nicht geschützt hat. Also besser, bis ins hohe Alter hinein immer wieder etwas Neues, Anspruchvolles zu erlernen und versuchen, sich mit Menschen zu umgeben, die einen geistig fordern und dadurch fördern..
Das könnte eine Erklärung (unter vielen anderen) sein. Beim Lösen von Kreuzworträtseln wird ein anderer Teil des Erinnerungsvermögens aktiviert, als zum Beispiel beim Erlernen von Sprachen oder Erinneren von Gesichtern. Deswegen sollte am besten auf allen Sinnesebenen das Gedächtnis angesprochen werden. Darauf werde ich in meinen weiteren Beiträgen eingehen.
Liebe Grüße