Ein amerikanischer Weihnachtsbaum

1988 (wie die Zeit vergeht …) war ich das erste Mal in USA, genau zur Vorweihnachtszeit. Ich war fasziniert von der üppigen Beleuchtung und dem „Ideenreichtum“, was alles als Weihnachtsbaum herhalten kann. Gut, Florida ist sicher nicht mit Tannen und Fichten gesegnet.

Weihnachtssterne, wie eine Pyramide aufgestellt, ersetzten den Weihnachtsbaum. Und glaubt mir, wie alles andere in USA, hatte diese Pyramide Ausmaße, die mir einfach ein Oooooh auf die Lippen brachten. Ich denke, sie war sicherlich 10 Meter hoch mit einem Durchmesser von 6-7 Metern. Ich war beeindruckt.

Santa Claus flog mit einem riesigen Heißluft-Ballon, auf dem Rentiere samt Schlitten zu sehen waren, auf einem der riesengroßen Supermarkt-Parkplätze ein.

Es gab aber auch „normale“ Tannenbäume, die alle superperfekt aussahen. Ein Freund, der schon länger in USA arbeitete, nahm mich an einen Verkaufsstand mit. Und schon löste sich das Geheimnis der Perfektion. Die Tannenbäume wurden auf Idealmaß mit der Heckenschere zugeschnitten. Auch ein Weg!

Dabei fällt mir ein, dass mein Großvater und auch noch mein Vater ebenfalls schöpferischer tätig waren. Da wo am Weihnachtsbaum zu viele Äste waren, wurden diese entfernt. An den Stellen, an denen die Äste nicht so üppig ausfielen, wurden dann Löcher gebohrt (erinnert ihr euch an den Handbohrer von der Kokosnuss?) und die abgeschnittenen Äste eingesetzt.

Habt ihr einen Lieblings-Weihnachtsbaum? Sieht er jedes Jahr ziemlich gleich aus? Oder schmückt ihr ihn unterschiedlich?

Zur Erinnerung:
So langsam wird es Zeit sich um einen Baum zu kümmern!

2 thoughts on “Ein amerikanischer Weihnachtsbaum

  1. Mein Lieblings-Weihnachtsbaum ist der aus der Kindheit. Der Schmuck wurde von Generation zu Generation vererbt. Beim Singen ging der Blick über den Baum, ob auch wirklich alle meine Lieblings-dekorationen wieder zum Schmücken genommen waren. Ein Stern mit Kugel in der Mitte, ein Apfel und ein Engel aus Papas Zeit, die Vögel und Weihnachtsmänner aus Muttis Kindheit, Kugeln aus Oma Luises Kindheit usw., das Lametta wurde auch jedes Jahr wieder genommen. Von wegen beim Abplundern wegwerfen – das gab es nicht. So lernten wir Kinder nebenbei mit allen Sachen achtsam umzugehen. Wenn ich jedes Jahr einen anders geschmückten Tannenbaum vorgefunden hätte, wo wäre dann meine Wiedererkennungs-Freude geblieben. Die anders geschmückten Tannenbäume wurden bei den Großeltern und Tante Ilse und Freunden bewundert. Bei meiner Freundin Eva-Maria war der Baum mit Zuckerkringeln und Engelshaar geschmückt. Mutti war nicht zu überzeugen, daß das Engelshaar das Tüpfelchen auf dem i sein würde. Sie hatte schlimme Erinnerungen, als etwas zum Anziehen für sie und ihre Schwester unter dem mit Engelshaar geschmückten Baum lag. Die Kratzerei war auch nach dem Waschen der Kleidung noch vorhanden.

    • So ging es mir auch. Mein Liebelingsschmuck waren die Trompete, der Vogel und der Weihnachtsmann aus Vatis Kinderzeit, der in meiner Kindheit auch noch leuchtete. Leider hat er seine Leuchtkraft mit den Jahren verloren. Vielleicht passiert das auch mit den Betrachtern beim Altern. Seid Mutti nicht mehr mit ihrem so kindlich gebliebenen, freudigen Blick den Weihnachtsbaum betrachtet, haben wir keinen mehr aufgestellt und der schöne alte Schmuck schlummert im Keller in dem uralten Karton, teilweise noch in Original-Verpackung.

      Vielleicht nächstes Jahr … ??? … wird er wieder an das weihnachtliche Kerzenlicht geholt … ??? …

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