Sicherheit, ein innerer Wert

Sonnenuntergang 1

Wirkliche Sicherheit finden wir nur in uns selbst!

Wir sind es gewohnt unser Leben nach äußeren Werten zu messen. Alles, was man herzeigen kann, spielt eine große Rolle. Da haben wir verlernt in uns hinein zu hören und unsere inneren Werte zu kultivieren.

Wir glauben lieber Versprechungen anderer Leute, als uns auf unsere eigenen Fähigkeiten zu besinnen, z.B. die Fähigkeit Nein-zu-sagen, wenn man es auch so meint, oder ohne Furcht und Zweifel, das zu tun, was getan werden muss.

Mit diesen zwei Fähigkeiten könnten wir uns schon viel Unsicherheit, Unbehagen, Kummer, Ärger, Geld und Zeit sparen.

Das glauben Sie nicht?

Dann stellen Sie sich mal die Frage, was in der vergangenen Woche anders gelaufen wäre, hätten Sie die beiden Fähigkeiten zum Einsatz gebracht.

Wer hat noch nie eine Ausrede erfunden, um eine ungeliebte Veranstaltung zu umgehen?
Warum nicht offen Nein sagen? Hat man Angst, das nächste Mal nicht gefragt zu werden?

Wer hat sich nicht schon um unangenehme Telefonate oder Gespräche gedrückt, obwohl sie letztlich nicht abwendbar waren? Also die Furcht bei den Hörnern nehmen und das tun, was getan werden muss. Den Nachbarn ansprechen, wenn immer wieder der Hund kläfft, anstatt sich zu ärgern. Dem Chef sagen, dass sie nur noch in Notfällen nach einer Spätschicht eine Frühschicht übernehmen werden. … oder weiter leiden.

Die größte Sicherheit, die wir besitzen, ist, dass wir zu uns und unserer Meinung stehen. Wir sind wie der Fels in der Brandung. Wir brauchen uns nicht zu verstellen, wir sind wie wir sind. Wir leben so, wie wir leben möchten und bekennen uns vor der Umwelt dazu. Wir müssen keine Angst haben, dass unsere Scheinwelt irgendwann durch ungewollte Offenbarung zusammenbricht.

Das Bekenntnis zu uns selbst verleiht uns eine große Sicherheit vor Angriffen von außen.

Wir müssen allerdings dazu bereit sein, unsere eigene Persönlichkeit zu erforschen und zu zulassen. Das kann bedeuten, dass wir uns täglich wenigstens für 10 Minuten hinsetzen und in uns hineinhorchen. Was ist uns wichtig, welche Werte wollen wir beherzigen und verteidigen.

Das Leben ist ein einziges Streben nach Sicherheit, die sich nie erfüllen wird, wenn wir sie weiter in Versprechungen anderer Menschen suchen. Die Sicherheit, die wir suchen, finden wir nur in uns selbst. Wir müssen ständig danach suchen, uns Mühe geben.

Ein erster Schritt ist das Innehalten gegenüber den permanenten Versuchungen unserer hektischen, materiellen Wohlstandgesellschaft.

Ein zweiter Schritt ist die Erkenntnis, dass nichts ewig so bleibt, wie es gerade ist, sondern der Wandel, die Veränderung Bestandteil des Lebens ist. Übrigens auch unsere eigene Endlichkeit, die wir gern verleugnen.

Ein dritter Schritt ist die Suche nach den Werten, die uns wichtig sind. Als Maxime könnte der kategorische Imperativ von Immanuel Kant gelten: „Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.“ oder mit einfachen Worten gesagt: „Was du nicht willst, was man dir tu´, das füg´ auch keinem anderem zu.“

Ein vierter Schritt ist die Werte mit Handlungen zum Leben zu erwecken.

Wie Sie mit der Investition von täglich 10 Minuten die Reise zu Ihrer Persönlichkeit antreten und auch ans Ziel kommen, erkläre ich Ihnen nächste Woche.

Die Sehnsucht nach Sicherheit

Kette und Schloss

In jedem von uns schlummert die tiefe Sehnsucht nach Sicherheit. Dabei wissen wir alle aus Erfahrung, dass es keine Sicherheit im Leben gibt.

Wenn wir von Sicherheit reden, reden wir eben auch über Veränderungen im Leben und einhergehende Verlustängste.

Es gibt Veränderungen, die wir gern anstreben, weil sie mit positiven Erwartungen verknüpft sind.

Als Kind freut man sich auf den Kindergarten, auf die Schule, auf das Erwachsen-Werden. Hat man es soweit geschafft, dann freut man sich auf die erste eigene Wohnung, auf die eigene Familie, auf Kinder, auf Karriere, auf das eigene Haus und vieles mehr.

Irgendwann kommt man an einem Punkt an, ab dem man Angst hat, das Erreichte nicht halten zu können, es vielleicht wieder zu verlieren.

Das Spiel mit der Sicherheit beherrschen alle die uns etwas verkaufen wollen. Seien es echte Hilfen oder Versprechungen, die eigentlich nur dem nutzen, von dem wir sie dann erwerben.

Versicherungen leben davon, dass sie uns Sicherheit bei Verlust versprechen. Sie können tatsächlich einen materiellen Verlust ersetzen oder zumindest lindern. Trotzdem verbleibt ein emotionaler Rest bei uns.

Auch Verkäufer von Sicherungsanlagen und Sicherheitsdienste leben von unseren Ängsten.

In letzter Zeit sehe ich gehäuft private Video-Überwachung von Grundstücken und Einfahrten und Alarm-Anlagen an Häusern und Autos.

Die Politiker leben auch ganz gut von unseren Ängsten. Gut, sie wollen uns nicht direkt etwas verkaufen, sondern wollen „nur“ unsere Wahl-Stimme. Denn von dieser leben sie und werden darüber bezahlt. Also wollen sie letztendlich auch unser Geld, in Form von Steuern, und befriedigen zusätzlich ihr eigenes Machtstreben.

Dann versprechen sie uns eine sichere Rente, einen sicheren Kita-Platz, Geld für Mütter, Quoten für Frauen, sichere Pflege im Alter und so weiter.

Um an unser Geld und unsere Wahl-Stimmen zu kommen, spielen alle das gleiche Spiel mit unseren Verlust-Ängsten.

Und das, was wir bereit sind zu zahlen, auch symbolisch, all das spiegelt unsere Ängste. Wir haben Angst, dass uns jemand etwas weg nimmt. Der Arbeitslose dem Steuerzahler, der Rentner dem Arbeitenden und den Kindern, der Kinderlose den Kinderreichen, der Flüchtling dem Einheimischen, usw.

Ganz sicher stillen wir unsere Sehnsucht nach Sicherheit weder mit Versicherungen, noch mit Sicherungsanlagen, noch mit den Versprechungen der Politik.

Sicherheit finden wir nur in uns oder sonst nirgendwo.

Zunächst müssen wir uns klar machen, dass

  • wir Sicherheit suchen, wo sie am bequemsten zu finden ist.
  • das, was heute richtig und gut funktioniert, morgen überholt sein kann.
  • wir uns von anderen abhängig machen, uns von ihnen unter Druck setzen lassen und so unfähig geworden sind, unser Leben zu verändern und uns zur Wehr zu setzen.

Wer jetzt sagt, das trifft auf mich nicht zu, dem möchte ich ein bisschen auf die Sprünge helfen.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass bei jedem von uns eine Versicherung schlummert, die nach der Wahrscheinlichkeit nie zum Einsatz kommt.

Wer von uns hat sein Haus oder seine Wohnung einbruchsicher gemacht?

Wenn Kinder erwachsen werden, verlassen Sie das Elternhaus und spätestens bei Eintritt ins Rentenalter, verändert sich unser Leben.

Wie oft bestehen Ehen nur noch weiter, weil sie aus einem ständigen gegenseitigem Erpressen bestehen. Oder warum glauben Sie, dass das Lied von Seiler und Speer „Ham kummst“ in den bayerischen Charts auf Platz eins ist? Für die, die es nicht kennen, ein kleiner Auszug:
„Waunst amoi nu so ham kummst,
sama gschiedane Leid,…
Die Kinda griagst du ned in nächster Zeit,
Den Hund den griagst du a ned, und des Haus des gheat mia,…“
(Wer eine Übersetzung braucht, bitte melden.)

Warum halten es so viele Arbeitnehmer bei cholerischen, ungerechten Arbeitgebern aus? Sie lassen sich heruntermachen, erniedrigen und vieles mehr. Der Verlust des Arbeitsplatzes und damit der vermeintlichen Existenz macht so viel Angst, dass man das alles aushält.

Kinder erpressen, bewusst und unbewusst, ihre Eltern mit deren Schuldgefühlen. Weil sie nicht genügend Zeit für ihre Kinder haben, kaufen sie ihnen alles, was sie wünschen.

Na, haben wir nun alle erkannt, dass das Leben sich verändert, dass wir manipulierbar, erpressbar sind und gerade beim Thema Sicherheit uns auf andere abstützen?

Dann können wir nächste Woche uns damit beschäftigen, wo wir echte Sicherheit finden.