6 Vorteile der Achtsamkeit

Achtsamkeit

Nach einschneidenden Erlebnissen oder in neuen Lebensabschnitten wollen viele Menschen ihr Leben achtsam gestalten.

Zunächst drängt sich die Frage auf, was ist oder bedeutet Achtsamkeit und warum ist sie wichtig?

Achtsamkeit ist ein uraltes Erfahrungswissen, dessen Ursprung im Buddhismus liegt. Die meditativen und kontemplativen Praktiken können aber auch ohne religiösen Bezug hervorragend in unser westliches Alltagsleben einbezogen werden.

Das Interesse an der Achtsamkeitspraxis hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Es gibt mittlerweile eine Anzahl von (neuro-)wissenschaftlichen Forschungen, die die Vorteile der Achtsamkeit für die körperliche und geistige Gesundheit belegen.

Achtsamkeitsbasierte Interventionen werden nicht nur zur Bewältigung von Stress, sondern auch zur Steigerung des Wohlbefindens eingesetzt. Wenig Beachtung haben bisher die Effekte von Achtsamkeit auf die Verbesserung der Entscheidungsfindung, der Empathie-Fähigkeit und den Aufbau ethisch-moralischer Werte gefunden.

Achtsamkeit bedeutet für mich, bewusst meine Aufmerksamkeit dem zu widmen, was um mich herum und in mir geschieht – in Körper, Geist und Herzen (oder Seele).

Wir leben alle jeden Tag mehr in der Vergangenheit oder in der Zukunft und nur ganz selten sind wir ganz präsent und leben in der Gegenwart.

Aber wo findet leben statt?
Nicht in der Vergangenheit, die wir nicht mehr ändern können, sondern nur Erlebtes immer wiederholen, ob gut oder schlecht;
nicht in der Zukunft, in unseren Träumen wie wir uns das Leben gern vorstellen aber vielleicht nie erreichen;
leben tun wir ausschließlich im Moment. Jetzt, in diesem Moment, in dem ich auf die Tasten tippe um ganz präsent meine Sicht zum Thema Achtsamkeit für Sie festzuhalten und Sie, in dem Sie diesen Blog-Eintrag lesen.

Jeder kennt sicher ein Erlebnis, in dem er hellwach achtsame Aufmerksamkeit erlebt hat. Das kann etwas besonders Schönes z.B. ein Sonnenuntergang, etwas Beeindruckendes wie die Geburt eines Kindes, der Tod eines geliebten Menschen oder ein Moment der Gefahr sein wie ein drohender Autounfall, den man auf sich zukommen sieht ohne ihn verhindern zu können.

In solchen Momenten vereinigen sich unser Körper, unser Herz und unser Geist. Unsere Aufmerksamkeit und unser Leben sind eins. Wir sind ganz und gegenwärtig.

Man kann die Achtsamkeitspraxis leicht erlernen und sie in das tägliche Leben integrieren, in Arbeit und Freizeit, Familie und Partnerschaft.

Die Übung von Achtsamkeit hat viele Vorzüge. 6 davon möchte ich Ihnen hier nennen:

1. Achtsamkeit fokussiert

Immer wieder drängen sich unangenehme Gedanken aus der Vergangenheit in unseren Geist. Dann sind wir in der Gegenwart nicht in der Lage vernünftige und weise Entscheidungen zu treffen.

Sind unsere Gedanken mit der Zukunft beschäftigt, durchdenken wir so viele mögliche Zukunftsszenarien, die dann nicht eintreffen.

Gestatten wir uns jedoch ganz in der Gegenwart zu sein, haben wir unsere gesamte Energie auf eine Tätigkeit fokussiert.

2. Achtsamkeit macht kreativ

Mit Übungen der Achtsamkeit schulen wir unseren Geist sich auf das zu konzentrieren, wozu wir ihn benötigen. Wir erkennen rechtzeitig, wann unser Geist sich lieber in Phantasien zurückziehen möchte und können ihn zu seiner Aufgabe zurückführen. Wir interessieren uns für das, was geschieht und werden neugierig darauf, was und wie wir aus Hindernissen lernen können.

3. Achtsamkeit verbessert die Umwelt

Wenn wir uns zu sehr mit den Ängsten der Vergangenheit beschäftigen oder die Sorgen der Zukunft uns beherrschen, werden unsere Gedanken immer pessimistischer und grau. Wie Marc Aurel sagt, „von den Gedanken nimmt die Seele ihre Farbe an“. Pessimismus verbreitet sich sehr schnell innerhalb der Familie, den Freunden, Bekannten, also in unserer Umwelt.

Leben wir voll in der Gegenwart, dann sind wir an einem Ort ohne Ängste und Sorgen. Wir können kreativ und mutig sein und das stille Glück zulassen. Diese Gedanken beeinflussen ebenfalls unsere Umwelt und wirken sich positiv auf sie aus.

4. Achtsamkeit öffnet das Herz

Vertrautheit und Nähe zu anderen Menschen gibt uns das Gefühl geliebt zu werden, gehalten zu sein in einem Kreis. Wenn wir lernen unserer Sinne bewusst zu öffnen, innerhalb unserer Körpers, Geistes und Herzens, und nach draußen zu unserer Umwelt, öffnen wir uns auch für andere Menschen.

5. Achtsamkeit überwindet Ängste

Achtsamkeit hilft uns auch in unangenehmen Situationen und Veränderungen präsent zu bleiben. Wenn uns diese nicht mehr ängstigen, verlieren sie die Macht über uns. Die Erfahrungen daraus machen uns stark und wir erhalten mit der Zeit die Fähigkeit trotz sich ständig ändernden Bedingungen glücklich zu sein.

6. Achtsamkeit fördert die Dankbarkeit für das Leben

Wenn wir achtsam werden, erkennen wir die Momente des Glücks, die uns das Leben immer wieder schenkt. Es sind die einfachen Geschenke, wie die Wärme der Sonne auf der Haut, die Musik der Regentropfen, der nächste Atemzug, die unscheinbare Blume am Wegesrand.

Wir können dankbar sein für das, was uns das Leben bietet und ruhen in uns selbst.

Im kommenden Jahr werde ich regelmäßige Wochenkurse zum Achtsamkeitstraining anbieten. Jede der Achtsamkeitsübungen wird überraschende Einsichten vermitteln. In kleinen Schritten wird der Weg zu mehr Gelassenheit und Lebensfreude beschritten. Freuen Sie sich auf die großartige Wirkung.

Folgendes habe ich diese Woche zur Achtsamkeit in der Zeitung gelesen:

Die 83-jährige Schauspielerin Ruth Maria Kubitschek „will achtsam mit ihren restlichen Jahren umgehen…“. Weiter sagte sie: „Ich habe nicht mehr viel Zeit. Meine Lebensspanne ist nicht mehr lang. Es ist die letzte Phase meines Lebens, und die möchte ich ganz bewusst erleben… “ (Bild-Zeitung)

Welch weise Frau!

Es war einmal – Impressionen zum Unwort „Sozialtourismus“

Wie die Geschichte sich immer wieder wiederholt, ein ständiges Auf und Ab!

Heute ist Deutschland zu einem Einwanderungsland geworden. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt jedoch, dass es auch einmal ganz anders war: Deutschland war ein Auswanderungsland.

Wanderungsbewegungen hat es immer gegeben, unter anderem motiviert durch existenzielle Bedrohung wie Kriege, religiöse Verfolgung und durch die Hoffnung auf bessere Lebenschancen, auf bessere wirtschaftliche Bedingungen. Auch die Aufnahmeländer versprachen sich einen Vorteil wie gute Fachkräfte, Ausbreitung des Machtbereichs und mehr Steuereinnahmen und boten deswegen den Auswanderungswilligen z.B. Steuerfreiheit, freie Landwahl etc. an.

So hat Katharina die Große tausenden deutschen Bauern, die in Deutschland kein Auskommen hatten, den Zuzug an die Wolga ermöglicht. Oder Maria Teresia zog mit finanziellen Unterstützungen Menschen aus deutschen Landen ins Banat (Rumänien, Serbien und Ungarn). Dann gibt es noch die Siebenbürger Sachsen, die Schwarzmeerrussen, ganz zu schweigen von den Auswanderungswellen in die neue Welt Amerika und Lateinamerika (Brasilien, Argentinien, Chile, Venezuela,…).

Die Besiedelung der Gebiete war übrigens auch in der Vergangenheit mit Schwierigkeiten und Betrug verbunden.

Der Spruch „Den Ersten der Tod, den Zweiten die Not, den Dritten das Brot“ hat sich unter den Banater Schwaben zur Charakterisierung der Aufbauleistung überliefert.

Und die finanziellen und materiellen Anreize zur Besiedelung des Banat zogen teilweise nur wenig arbeitswillige Kolonisten an, so dass 1764 eigens Inspektoren beauftragt wurden, das Verhalten der Ansiedler zu überwachen.

Aus unserer jüngsten Vergangenheit kennen wir auch solches Anwerben von ausländischen Arbeitskräften. Die letzte Aktion in meiner Erinnerung war der Wunsch nach indischen IT-Experten.

Immer wieder wiederholen sich also diese Vorgänge und die Menschheit wird nicht ein bisschen schlauer.

Wir haben immer noch unserer Ressentiments gegen die bei uns Einreisenden.

Da kommen Türken, Rumänen, Syrer… nicht Menschen in Not, die ihr Leben verbessern möchten.

Wir nehmen sie nicht auf und geben ihnen keine Chance, weil sie doch nur unser soziales System missbrauchen wollen (siehe weiter oben über die Kolonisten im Banat).

Sie wollen sich nicht integrieren, nicht unserer Sprache übernehmen, nicht unsere Kultur akzeptieren. Warum sprechen dann ein großer Teil der nach Russland, Brasilien, Argentinien, Rumänien Ausgewanderten immer noch deutsch und haben ihre Traditionen bewahrt?

Ich will hier keine Politik betreiben, ich will nicht polarisieren und ich möchte auch nicht verletzen. Ich möchte vielmehr zum Nachdenken anregen und alle aufrufen, Menschen mit Empathie für unsere Mitmenschen zu werden, zu verstärken oder zu bleiben.

Es gibt keine Anderen, denen wir ein Feindbild gegenüberstellen, denen wir auf alle Fälle misstrauen müssen. Es gibt nur Menschen mit den gleichen Bedürfnissen wie wir selbst. Das dürfen wir ihnen nicht übel nehmen.

Öffnen wir alle unsere Herzen, dann wird unsere Welt sicher ein bisschen lebens- und liebenswerter.

Mit Meditation werden nachweisliche die Gehirnzentren aktiviert, die mit Empathie und Mitgefühl zusammenhängen. Vielleicht wäre das einen Versuch wert.