Aus NEGATIV mach POSITIV !

 

Oder wie kann ich erreichen, dass ich die Ereignisse, die mich immer wieder aus der Fassung bringen, gelassener betrachte und sie mich nicht mehr aufregen oder traurig stimmen?

Es wird immer wieder in unserem Leben Ereignisse geben, die bei uns negativen emotionalen Stress auslösen. Das sind Momente, in denen wir einem bestimmten Druck ausgesetzt sind. z.B. einem Zeit- oder Leistungsdruck, die uns erschöpft zurück lassen. Momente, in denen wir uns ausgeliefert, ausweglos und hilflos fühlen. Momente, in denen wir uns wertlos, verlassen und einsam fühlen. Momente, in denen wir uns schuldig fühlen, in denen wir uns schämen. Aber auch Momente, die uns wütend und ärgerlich machen.

All diese Momente haben eines gemeinsam. Negative Überzeugungen, die tief in unserem Unterbewusstsein über uns schlummern, dringen ungefragt in unser Bewusstsein und lösen die Katastrophenstimmung in uns aus und verstärken sie zusätzlich.

So negativ diese Situationen sind, haben wir dennoch die Chance, gerade in ihnen und mit ihnen, eine positive Veränderung mit Hilfe einer anderen Betrachtungsweise zu erreichen. So wie Epiktet (um 100 nach Chr.) sagte:

„Nicht die Dinge an sich regen uns auf,
sondern die Art und Weise, wie wir sie betrachten.“

Ich weiß (aus eigener Erfahrung), dass es manchmal nicht so leicht klappen will, wie die Theorie sich anhört, aber mit ein bisschen Übung wird es von Mal zu Mal leichter und einfacher. Es ist eben noch kein Meister vom Himmel gefallen. Also, nicht schon beim ersten Mal aufgeben und sagen, das geht bei mir nicht, sondern immer wieder versuchen und von Mal zu Mal besser werden.

Nun zur Theorie!

Schritt 1:
Wenn gerade so richtig schlechte Gefühle auftauchen, nehmt ein Blatt Papier zur Hand und unterteilt es in der Mitte. In die linke Spalte werden nun alle negativen Gefühle aufgeschrieben. Geht ruhig richtig in das miese Gefühl hinein, weint, schreit, was immer euch in den Sinn kommt. Aber schreibt es auf! Alle Sorgen, alle Unruhen, alle Ängste, usw.

Schritt 2:
Wenn der Zettel mit mindestens fünf Gedanken gefüllt ist, dann stellt euch folgende Fragen zu jedem einzelnen Gedanken.
Hilft mir der Gedanke mein Problem zu lösen?
Hilft mir der Gedanke mein Ziel zu erreichen?
Hilft mir der Gedanke mich so zu fühlen, wie ich mich gern fühlen würde?
Entspricht der Gedanke wirklich den Tatsachen?

Schritt 3:
Wenn ihr die Fragen mindestens dreimal mit JA beantwortet habt, dann gibt es eigentlich nichts mehr weiter zu tun.
Ist das nicht der Fall, dann nehmt das Blatt Papier wieder zur Hand und schreibt in die rechte Spalte, welche Gedanken besser zur Lösung, Zielerreichung, für bessere Gefühle wären und kommt auf den Boden der Tatsachen zurück.

Schritt 4:
Nehmt immer wieder den Zettel zur Hand und lest euch laut vor, welche positive Sichtweise gut für euch wäre. Aus der Lernpsychologie wissen wir, dass es ungefähr 21 Tage braucht, bevor sich eine „gesunde“ Sichtweise auch im Unterbewusstsein verankert hat.

Nun könnt ihr sicher sein, dass Situationen, die euch bisher beunruhigt haben, weniger oder gar keine negativen Empfindungen auslösen werden.

Ein positiver Nebeneffekt dieser Vorgehensweise ist, dass wir unsere Gedanken viel besser beobachten. Wir erlernen so ganz nebenbei, dass wir Herr über unsere Gedanken werden können. Und so wie wir uns unser Fernsehprogramm selbst auswählen und umschalten, wenn es uns nicht gefällt, so lernen wir unsere Gedanken zu steuern.

Nur nicht ungeduldig werden!
Wenn wir über Jahre unser Gehirn trainiert haben, Angstgedanken zu wiederholen, dann braucht es seine Zeit und Übung stattdessen unsere Hoffnungen zu bestärken.

Und denkt dran, hier geht es nicht um eine sportliche Leistung sondern um die Zufriedenheit in eurem Leben.

Wie Sie negative in positive Emotionen wandeln

Vielleicht haben Sie schon mal erfahren, dass, wenn Sie traurig sind, ein Lachen diese Traurigkeit verschwinden lässt oder zumindest mildert.

Der morgendliche Blick in den Spiegel kann uns ein Gesicht mit verhangenen Augen, hängenden Mundwinkeln zeigen und unsere schlechte Laune zurückwerfen. Versuchen Sie sich bewusst anzulächeln und freundlichst zu begrüßen… und schon ist die Stimmung besser.

Der menschliche Verstand hat die Eigenschaft, dass Gefühle nicht aufrecht erhalten werden können, wenn sie mit einem anderen nicht zu vereinbarenden Gefühl, Gedanken oder Handeln konkurrieren. Der Grund ist eine sogenannte kognitive Dissonanz. Es entsteht ein innerer Drang, eines der beiden Gefühle zu verändern, um wieder Einklang zu erzeugen.

Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften und der Universität Haifa in Israel haben zwei Areale im Gehirn identifizieren können. Sie bestimmen, wie wir eine Situation einschätzen, und welches der beiden Netzwerke an- oder ausgeschaltet wird. Demnach ist das eine Netzwerk aktiv, wenn wir etwas erfreulich finden, das andere im umgekehrten Fall.

Den Wechsel zwischen beiden Empfindungen übernehmen wiederum zwei Bereiche innerhalb dieser Netzwerke. Der sogenannte Sulcus temporalis superior im Schläfenlappen, der für die Interpretation positiver Ereignisse zuständig ist, und der sogenannte Lobus parietalis inferior im Scheitellappen, der aktiv wird, wenn wir etwas als negative empfinden.

Beide Regionen treten in Aktion, wenn wir mit einer emotional widersprüchlichen Situation konfrontiert werden. Sie scheinen miteinander zu kommunizieren um herauszufinden, welche von ihnen aktiviert oder inaktiviert wird und beeinflussen darüber wiederum andere Hirnbereiche.

Mit den folgenden Techniken Entspannung, Bewegung und Heiterkeit können Sie Ihre negativen Gefühle im Zaum halten. Sie werden sich mit Dingen befassen, die mit Ihren negativen Emotionen unvereinbar sind, und diese Emotionen dadurch zwingen, sich zu verändern.

Entspannung

  • Hören Sie Ihre Lieblingsmusik
  • Meditieren Sie
  • Erlernen Sie Selbsthypnose oder eine andere Technik wie autogenes Training oder die progressive Muskelentspannung nach Jacobson
  • Lassen Sie sich von einem Hypnotiseur tiefenentspannen
  • und vieles mehr

Bewegung

  • Gehen Sie jeden Tag mindestens 10 Minuten stramm marschieren
  • Joggen
  • Radfahren
  • Nehmen Sie statt Aufzug die Treppen
  • Gehen Sie in der Natur spazieren
  • Machen Sie Yoga, Taichi oder Qigong
  • und vieles mehr

Heiterkeit

  • Schauen Sie sich ein Video Ihres Lieblingskomikers an
  • Lesen Sie ein witziges Buch
  • Schauen Sie im Kino, Fernsehen oder Theater eine Komödie an
  • Nehmen Sie an Lach-Yoga-Veranstaltungen teil
  • und vieles mehr

Ihnen wird sicher zu jeder Kategorie etwas einfallen, das Sie sogar sehr gern tun.

  • Ich spiele z.B. gern am Klavier meine Lieblingsmusik.
    (Ob das bei meinen Nachbarn auch die Stimmung hebt, weiß ich nicht.)
  • Ich gehe jeden Tag ca. eine halbe Stunde Gassi. Dabei lösen sich strammes Gehen und Trödeln ab.
    (Zuerst hat Vicki es eilig ein schönes Plätzchen zum Erleichtern zu finden und danach müssen die Hunde-Zeitung gelesen und Briefchen für die Hunde-Gemeinde geschrieben werden.)
  • Ich liebe Sendungen im Fernsehen, die mich wirklich unterhalten und zu denen ich auch Lachen kann.
    (Das können Tierfilme sein, die warme Gefühle ansprechen, Liebesfilme bevorzugt mit Happy-End oder richtigem Heul-Faktor, Kabarett – Comedy, oder gefühlvolle Musik jeglichen Genres.)

Sie werden sehen, Ihre negative Haltung wird sich wandeln!