Das Zentrum verleiht Stabilität

In allen Lebensbereichen sollten wir versuchen in unserer „Mitte“ zu bleiben. Auch unsere Wohnung hat eine Mitte, die unserem Leben Stabilität und Ausgewogenheit geben kann.

Die Mitte ist keiner Himmelsrichtung zugeordnet, steht für den Mittelpunkt unseres Lebens und für die Summe unserer Lebensthemen. Hier sollte sich das lebensspendende Chi ungehindert ausbreiten können. Die Mitte ist der Wandlungsphase Erde zugeordnet.

Im taoistischen Sinne übernimmt die Wandlungsphase Erde die Rolle der Mutter-Erde, die uns Kraft gibt, für uns sorgt und unseren Mittelpunkt bildet. Erde als Wandlungsphase repräsentiert den Ursprung aller Dinge und steht für Standfestigkeit. Erde hilft uns zu uns selbst zu finden, uns zu beruhigen und ausdauernd zu sein. Wir sprechen davon „uns erden“ zu müssen oder mit „beiden Beinen auf der Erde“ zu stehen.

In herrschaftlichen Häusern übernahm oft die Empfangshalle die Funktion der Mitte. Sie gehörte im weiteren Sinne zum Flur. In Zeiten der überhöhten Grundstückspreise kann sich wohl fast keiner mehr eine üppige Empfangshalle leisten. Der Flur in den modernen Wohnungen wird meist stark reduziert zu Gunsten der Wohnräume geplant. Trotzdem sollten wir versuchen die Mitte in der Wohnung zu finden und diese zu betonen.

Können wir nicht die wirkliche Mitte betonen, so schaffen wir ersatzweise in direkter Nähe einen symbolischen Ort der Besinnung und inneren Sammlung.

Am besten eignet sich dafür ein Tisch, der einen sehr stabilen Eindruck hinterlässt, wie z.B. eine Truhe in Form eines Würfels oder Rechtecks. Darauf könnte eine Salzkristall-Lampe stehen, die möglichst oft eingeschaltet ist.

Es kann auch ein Bild an der Wand sein, das auf Sie persönlich einen beruhigenden, stabilisierenden Eindruck macht, z.B. ein Landschaftsbild, gern auch mit Bergen.

Des Öfteren sehe ich Mandalas, die ebenfalls eine harmonisierende Wirkung übernehmen können. Ich schlage allerdings vor, dass diese Mandalas dann nicht nur rund sind, sondern viele zulaufende Spitzen ähnlich einer Sonne oder einer Strahlendahlie besitzen. Ein Beispiel ist das obige Bild.

Eins zum Schluss, wenn Sie sich geerdet, stabilisiert und wohl fühlen, muss das Ergebnis niemand anderem gefallen.

Mit Geduld

Schnecke

Mit Geduld kann man viel erreichen, was mit Ungeduld und Hektik schnell übersehen oder zerstört wird.

Wenn hinter mir ein ungeduldiger Mensch an der Kasse ansteht, wenn, kaum dass die Ampel auf Grün gesprungen ist, schon ungeduldiges Gehupe zu hören ist, wenn jemand gefährlich überholt, usw., frage ich mich, was machen die Menschen mit der Zeit, die sie hier ungeduldig einfordern?

Richte ich einen genaueren Blick auf sie, komme ich meist zu dem Schluss, dass sie die vermeintlich gewonnene Zeit sicher nicht im Sinne von mehr „Leben“ einsetzen sondern eher für mehr Fernsehgucken, Bier trinken und andere nicht sinnstiftende Tätigkeiten.

Gerade in der Adventszeit reden wir von Ruhe und zur Besinnung kommen. Geduld kann dabei sehr hilfreich sein.

Meine Oma hätte gesagt: „Man kann mehr abwarten als ablaufen.“ Oder was ich vor kurzem gelesen habe: „Mit Geduld wird aus Gras Milch.“

Ich bin heute dankbar …,
für die Menschen, die mir mit Geduld begegnen, gerade wenn ich mal einen kleinen Durchhänger habe.

Ich möchte heute allen vergeben…,
die meinen, alles muss sofort passieren. Wunder dauern eben etwas länger…

Geben Sie sich Raum

Zen-GartenWenn Sie ein Zimmer betreten, nehmen Sie sofort auf, was sich in ihm befindet: Möbel, Bilder, Menschen.

Gehen Sie durch die Stadt, nehmen Sie um sich herum die Gebäude wahr, die Straße mit ihren Autos und die Menschen, die von einem Ort zum anderen eilen.

Betrachten Sie eine Landschaft, dann sehen Sie Hügel, Flüsschen, Seen, Bäume, Wiesen und vielleicht Tiere auf einer Weide. Sie sehen Ortschaften mit Häusern und Straßen.

Aber haben Sie auch schon einmal gesehen, dass um alles herum auch RAUM zu sehen ist? Zwischen all den Gegenständen und Objekten befindet sich etwas, das wir manchmal freien Raum oder Luft nennen.

Was wären die Gegenstände ohne diesen freien Raum?

Vielleicht kommen Ihnen da Bilder eines Messie-Haushaltes ins Gedächtnis, die Sie in einer Zeitung oder in den beliebten Einrichtungssendungen im TV gesehen haben. Da ist wirklich kaum Raum zwischen dem Angehäuften vorhanden.

Ich möchte Sie heute dazu ermutigen, Ihre Achtsamkeit genau auf diesen Raum zwischen Gegenständen zu richten. Also, wenn Sie sich im Zimmer umschauen, achten Sie bewusst auf den freien Raum zwischen den Möbelstücken.

Wenn Sie Ihren Geist auf diese Leere lenken, werden Sie bemerken wie beruhigend dies auf Sie wirken wird.

Vielleicht hängt es damit zusammen, dass die Gegenstände in einem Raum etwas mit besitzen zu tun haben. Und was wir besitzen, also unser Eigentum, wollen wir behalten und beschützen. Wir haben unterschwellig Angst es zu verlieren oder wie können Sie sich sonst die Hausrat-Versicherungen erklären? Diese unbewusste Angst erzeugt Unruhe.

Zur Ruhe können wir nur kommen, wenn wir unseren Blick weg vom Besitz wenden.

Freiraum brauchen wir auch in unseren Gedanken und Gefühlen. Wie Sie sich auf den freien Raum in einem Zimmer fokussieren können, so können Sie das auch mit Ihren Gedanken versuchen. Nehmen Sie wahr, dass sich nicht Gedanke an Gedanke reiht, sondern dass zwischen zwei Gedanken ein freier Raum liegt.

Versuchen Sie Ihre Achtsamkeit auf diesen Raum zwischen Ihren Gedanken zu lenken und Sie werden auch hier Ruhe und Zufriedenheit finden.

Für alle Feng-Shui-Begeisterten empfehle ich ebenfalls:
Lassen Sie einen Raum nicht ausschließlich über die Gegenstände darin auf sich wirken, sondern konzentrieren Sie sich bewusst auf den leeren Raum und hören Sie zu, was dieser Ihnen sagen will.

Laotse sagt (Tao te King, Nr.11):

Dreißig Speichen umgeben eine Nabe:
in ihrem Nichts besteht des Wagens Werk.
Man höhlet Ton und bildet ihn zu Töpfen:
in ihrem Nichts besteht der Töpfe Werk.
Man gräbt Türen und Fenster, damit die Kammer werde:
in ihrem Nichts besteht der Kammer Werk.

Darum: was ist, dient dem Besitzt.
Was nicht ist, dient dem Werk

Lassen Sie sich nicht von Inhalten ablenken und täuschen.
Lassen Sie Ihrem Geist Raum.

Aufenthalt in der Zwischenwelt

Tao te King 42

Was passiert nach dem eigenen Tod?
Beim letzten Mal haben wir Frau B. bei ihrer Rückführung zu ihrem eigenen Tod begleiten.

Ich bat Frau B. in der Zeit ein wenig vorwärts zu schreiten und mir nun zu schildern, was sie sieht, wie sie sich fühlt, was mit ihr passiert.

Frau B. wurde ganz ruhig, sie redete auch etwas langsamer und schwerfällig. Sie schilderte, dass sie sich nun auf einer anderen Welt befände, die ganz anders schwinge als unsere derzeitige. Sie redete von Ruhe, Beschaulichkeit, vollkommenem Frieden. Wenn sie sich umschaut, dann sähe sie eine kristallene Umwelt. Alles wäre hart und unbeweglich. Auch andere Wesen seien auf dieser Welt. Aber jeder sei für sich, um wieder zu sich selbst zu finden, wieder „ganz“ zu werden. Solch eine Zufriedenheit und Ruhe hätte sie noch nie bisher erfahren. Keine Hektik, kein Streit, kein Hass, keine Feindschaft. Alles wäre miteinander verbunden und doch für sich.

Ich fragte Sie nach dem Sinn, warum sie sich in dieser Zwischenwelt befände.

Ihre Antwort kam bedächtig aber mit Vehemenz gesprochen:
Sie tanke hier die Energie auf, die sie für ein weiteres Leben bräuchte. Ihr war wichtig, mir mitzuteilen, dass sie sich gar nicht auf einer anderen Welt befände, sondern eher in einer Parallel-Welt, in der Zeit und Raum keine Bedeutung hat, wie in der, aus der sie kam.

Meine Frage, ob sie selbst entscheiden könnte, wo und bei wem sie wiedergeboren würde, wollte sie nicht beantworten. Sie sagte, es müsse reichen, dass sie es wisse, dass sie wiedergeboren würde und ihren Auftrag kenne.

Frau B. wurde in Dänemark im 18. Jahrhundert wiedergeboren. Sie hatte fürsorgliche und liebende Eltern. Allerdings wiederholte sie immer wieder: „Wie hässlich die sind…“

Sie dürfen mir aber glauben, dass dies keine Auswirkungen auf ein zufriedenes, glückliches Kinderleben hatte.  

Ziehen wir eine kurze Bilanz:
Auch nach vielen Rückführungen bleiben für mich viele Geheimnisse übrig. Und doch bin ich zu einigen Erkenntnissen gelangt, die ich gern mit Worten aus dem Tao te King beantworten möchte:

Nr. 72:
„Das Nichtwissende wissen
ist das Höchste.
Nicht wissen, was Wissen ist,
ist ein Leiden. …“

Nr. 33:
„… Wer auch im Tode nicht untergeht, der lebt.“

18.Dezember

Weihnachtsbilder 007

Ruhige, beschauliche Vorweihnachtszeit? oder hektische Suche nach Geschenken, dem perfekten Weihnachtsschmuck, Eile von einer Adventsfeier zur nächsten?

Und dann … endlich … die ersehnte Ruhe! Nur wie geht das mit dem sofortigen Abschalten? Kommt dann auf einmal die Stille, die man eigentlich nicht erträgt?

Schon Goethe sagte: „Nichts ist schwerer zu ertragen, als eine Reihe von guten Tagen.“

Ich bin froh und dankbar dafür, dass ich schon lange aus dem Karussell des Weihnachtsstresses ausgestiegen bin. So bin ich heute in der Lage wieder die ruhige Zeit, in der sich alles in sich zurückzieht, Mensch, Tier und Natur,
zu genießen und auch zur Ruhe zu kommen.
Dies wünsche ich von ganzem Herzen allen Lesern!

Zufällig stieß ich auf folgendes, nachdenkliche Gedicht. Vielleicht führt es zu neuen Erkenntnissen.

Dezember  – kritisch gesehen
von Angelika Blaschke

Manchmal wünsche ich mir nur,
man könnte diesen Monat streichen!
Den dann würde auch – vielleicht -,
alle Hektik von uns weichen.

Jeder möchte – auf die Schnelle –
seine Gaben noch besorgen.
Keiner sagt, es hat noch Zeit,
ich verschiebe es auf morgen.

Nichts von der Beschaulichkeit,
die man im Advent sich wünscht,
existiert in Wirklichkeit.

Selbst die Kinder, große, kleine,
wird man selten staunen sehen.
Viele Gaben, nicht nur kleine,
sollen unter’m Christbaum stehen.

Denkt auch an die Armen, Kranken,
überall auf dieser Welt!
So erinnern uns die Banken:
Spendet, spendet ganz viel Geld!

Man kann auch mit kleinen Dingen
vielen Menschen Freude bringen.
Mancher Gabentisch bleibt leer.

Ich wünsche nur Gesundheit,
Zufriedenheit und – Ruhe !
Ach, wenn doch endlich Weihnacht‘ wär.