12.Dezember

schneemannWer kann sich noch erinnern wie aufgeregt man als Kind war, wenn der erste Schnee fiel? Andächtig saß ich am Fenster und schaute den Schneeflocken zu wie sie ihren trunkenen Tanz zur Erde vollführten. Jede Schneeflocke, die sich ans Fenster setzte, habe ich andächtig bewundert. Wie unterschiedlich alle waren und welch wunderschöne Kristalle dort hängen blieben, bis sie erwärmt am Fenster runterrutschten.

In Gedanken holte ich schon meinen Schlitten heraus und träumte von einer Schneeballschlacht. Ich hoffte von Herzen, dass es genug Schnee geben würde, um einen Schneemann zu bauen: erst einen kleinen Schneeball, der solange im Schnee gerollt wurde, bis dieser zu einer riesigen Kugel wuchs. Diese wurde dann zum Unterkörper des Schneemanns. Eine kleinere wurde der Oberkörper und eine noch kleinere der Kopf. Eine Möhre musste als Nase herhalten, zwei Eierkohlen wurden zu Augen, kleine Kieselsteine zum lächendeln Mund und Knöpfen, zwei Zweige zu Armen und ein umgedrehter Eimer zum Zylinder.

Heute hat Schnee nicht mehr den Reiz für mich. Da denke ich eher an das Schneeschieben und die Glätte, die mir die Basis entziehen könnte.

Trotzdem hier ein kleines Lied zum Kinder-Traum:

Schneeflöckchen, Weißröckchen,
wann kommst du geschneit?
Du wohnst in den Wolken,
dein Weg ist so weit.

Komm setz dich ans Fenster,
du lieblicher Stern,
malst Blumen und Blätter,
wir haben dich gern.

Schneeflöckchen, du deckst uns
die Blümelein zu,
dann schlafen sie sicher
in himmlischer Ruh’.

Schneeflöckchen, Weißröckchen,
komm zu uns ins Tal.
Dann bau’n wir den Schneemann
und werfen den Ball.